Die Presse

Baut Premier Nachfolger auf ?

Regierungs­umbildung. Nach Informatio­nen der „Presse“will Premier Orb´an nach der Wahl eine neue Generation ans Ruder bringen.

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Ungarns Premier, Viktor Orban,´ will nach einem Wahlsieg einen Generation­enwechsel einleiten. Das sagt einer seiner engsten Berater zur „Presse“. Orban,´ heißt es, will die Zukunft vorbereite­n für die Zeit, die nach ihm kommt. Er will einen Nachfolger aufbauen. Die Regierungs­partei Fidesz ist in die Jahre gekommen. Obwohl Orban´ erst 54 Jahre alt ist, sind alle seine Herausford­erer bei den Wahlen jünger als er.

Orbans´ Berater nennt keine Namen denkbarer „Kronprinze­n“, gibt aber einen Hinweis auf Politiker, die in einer neuen Orban-´Regierung sitzen könnten als Vertreter einer neuen Generation: „Ich war sehr stolz auf Gergely Gulyas´ und Katalin Novak,´ als sie neulich vor deutschen CDU-Vertretern sprachen. Ich fand sie sehr überzeugen­d.“Beiden räumt der enge Gefährte des ungarische­n Ministerpr­äsidenten gute Chancen ein, zu Ministereh­ren zu kommen.

Gulyas´ ist Fraktionsc­hef der Regierungs­partei im Parlament und immer der erste Ansprechpa­rtner für Berliner Politiker. Er gilt bei Fidesz als Vertreter des gemäßigten Flügels. Katalin Novak´ ist Fidesz-Vizevorsit­zende und Staatssekr­etärin für Familienpo­litik im Superminis­terium für Humanresso­urcen. De facto betreut sie ein Aufgabenge­biet, für das es in anderen Ländern meist einen eigenen Minister gibt.

Derzeit keine Ministerin

In der gegenwärti­gen Orban-´Regierung gibt es keine Ministerin. Sollte Novak´ Ministerin werden – das sagt auch eine andere hochrangig­e Quelle –, wäre das für sich genommen bereits ein Signal an Berlin und Brüssel, wo Frauen in Regierungs­ämtern eine Selbstvers­tändlichke­it sind.

Es wird sicher auch andere Umbesetzun­gen geben. Justizmini­ster Laszl´o´ Trocs´a-´ nyi beispielsw­eise erklärte gegenüber der „Presse“, dass er noch nicht wisse, ob er bleiben wolle.

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