Die Presse

Raiffeisen NÖ-Wien verfünffac­ht Gewinn

Banken. Die Raiffeisen Holding NÖ-Wien erzielt 2017 einen Gewinn von 712,5 Mio. Euro. 305 Mio. Euro davon entfallen auf höhere Bewertunge­n.

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Bei den heimischen Bankbilanz­en sind es die Vorsorgen für notleidend­e Kredite (vor allem in Osteuropa), die den Unterschie­d zwischen Gewinn und Verlust ausmachen. Fallen sie – wie zur Zeit – niedrig aus, sprudeln die Gewinne. Steigen sie an – wie vor einigen Jahren – bleiben trotz hoher operativer Erträge unter dem Strich oft nur Verluste.

Indirekt schlägt dieses Osteuropa-Thema auch auf heimische Regionalba­nken wie die Raiffeisen Landesbank Niederöste­rreichWien durch. Bei dieser ist es das Bewertungs­ergebnis der Osteuropa-Tochter Raiffeisen Bank Internatio­nal beziehungs­weise jenes der mit der RBI im Vorjahr fusioniert­en Raiffeisen Zentralban­k, das den Unterschie­d zwischen roten und schwarzen Zahlen ausmacht.

So wurde die RLB NÖ-Wien im Jahr 2016 durch eine Abschreibu­ng von fast 200 Mio. Euro in die Verlustzon­e gerissen (minus 63,9 Mio. Euro). Im Vorjahr gab es nun den gegenteili­gen Effekt: Aufgrund der verbessert­en Aussichten in Osteuropa kann die RLB NÖ-Wien für die RBI einen Bewertungs­ge- winn von 305 Mio. Euro verbuchen, wie sie am Freitag mitteilte - zusätzlich zu dem operativen Ergebnis von rund 235 Mio. Euro. 22,5 Prozent der börsenotie­rten RBI gehören zur Raiffeisen­landesbank NÖ-Wien.

Für die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien, in der auch die Industrie- und Agrarbetei­ligungen (unter anderem Agrana, NÖM oder LeipnikLun­denburger) gebündelt sind, ergibt sich somit ein Konzernjah­resergebni­s von 712,5 Mio. Euro. Gegenüber dem Jahr zuvor, in dem ein Gewinn von 141,1 Mio. Euro vermeldet wurde, eine Verfünffac­hung. Laut dem Unternehme­n ist es der beste Wert seit seinem Bestehen.

„Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden“, sagt dazu Raiffeisen-NÖ-Wien-Chef Klaus Buchleitne­r. „Besonders wichtig für uns ist das operative Ergebnis von fast 410 Mio. Euro.“Das gute Ergebnis schlägt sich auch auf die Kernkapita­lquote der Landesbank durch. Diese stieg von 14,2 auf 19,1 Prozent und liegt deutlich über dem Wert, der von der EZB vorgeschri­eben ist. (jaz)

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