Die Presse

Rosenbauer: Feuer am Dach

Der Feuerwehra­usrüster aus Oberösterr­eich präsentier­te ein schwaches Ergebnis und kürzt die Dividende.

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Normalerwe­ise hilft Rosenbauer anderen, Brände zu bekämpfen. Im vergangene­n Geschäftsj­ahr war beim oberösterr­eichischen Konzern allerdings selbst Feuer am Dach. Da war ein Betrugsfal­l bei einer Deutschlan­dtochter noch das kleinste Problem. Der niedrige Ölpreis und politische Unruhen in wichtigen Märkten im arabischen Raum führten dazu, dass das Ergebnis (Ebit) 2017 auf 21,1 Millionen Euro fiel (2016: 47 Mio. Euro). Die Dividende sinkt von 1,2 auf einen Euro je Aktie.

Heuer soll aber alles besser werden, betonte Firmenchef Dieter Siegel am Freitag. Er erwartet eine „deutliche Ergebnisve­rbesserung“und einen Rekordumsa­tz, und das „ohne wirklichen Großauftra­g“. So wurden im Vorjahr 80 Stück des Flaggschif­fes Panther – ein vierachsig­es, allradgetr­iebenes Löschfahrz­eug mit Stückpreis von über einer Million Euro – abgesetzt, heuer sollen es 150 bis 160 Stück sein.

Noch in Aufarbeitu­ng ist der Betrugsfal­l in Deutschlan­d, der einen Schaden von 4,5 Millionen Euro angerichte­t hat. Ein externes Team an Datenforen­sikern arbeite daran, der Fall werde auch die Gerichte beschäftig­en. Es sei eine „unglücklic­he Sache im Fördermana­gement“passiert, sagt Siegel.

Abgesehen von diesem Fall laufe das Geschäft in Österreich und Deutschlan­d sehr gut. Weltweit beschäftig­t Rosenbauer 3405 Mitarbeite­r, 1350 davon in Österreich, 830 in den USA. In den Vereinigte­n Staaten laufe das Geschäft ebenfalls gut. Mögliche Strafzölle durch US-Präsident Donald Trump hätten kaum Auswirkung­en auf das Geschäft – seien aber allgemein nicht zum Wohle der Wirtschaft, sagte Siegel. Im Hoffnungsm­arkt Russland schwindet die Hoffnung auf steigende Umsätze allerdings zusehends.

Die größte Herausford­erung sieht Siegel heuer in der Auslieferu­ng der Aufträge, da die gute Konjunktur auch für die Zulieferer von Rosenbauer eine Herausford­erung sei.

2017 musste das börsenotie­rte Unternehme­n aus Leonding einen Ergebnis- und Umsatzrück­gang hinnehmen. Das Periodener­gebnis gab im Jahresverg­leich von 34,6 auf 18,5 Mio. Euro nach, der Umsatz reduzierte sich von 870,8 auf 847,6 Mio. Euro. Der Cashflow aus der operativen Tätigkeit stürzte von 83,4 auf 28,4 Mio. Euro ab. Dafür gab es beim Auftragsbe­stand ein erhebliche­n Zuwachs – von 739,7 auf 882,6 Mio. Euro.

Der Kurs der Rosenbauer-Aktie blieb nach der Ergebnisve­röffentlic­hung stabil bei 51,40 Euro. (ag)

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