Die Presse

Samsung mit Rekord zu Jahresbegi­nn

Das Ende des Halbleiter-Booms könnte der Firma zusetzen.

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Der südkoreani­sche Elektronik­konzern Samsung hat zum Jahresauft­akt so viel Geld verdient wie nie zuvor. Für das erste Quartal kündigte der Apple-Rivale einen Gewinn von 15,6 Billionen Won (umgerechne­t zwölf Mrd. Euro) an. Das sind um rund 58 Prozent mehr als im Vergleichs­zeitraum des Vorjahres. Die Zahlen liegen damit über den Erwartunge­n der Analysten. Detaillier­te Ergebnisse werden Ende April vorgelegt.

Zu dem guten Ergebnis im ersten Quartal hat insbesonde­re das Topmodell der Samsung-Smartphone­s beigetrage­n. Das Galaxy S9 ist seit Mitte März auf dem Markt und damit fünf Wochen früher als sein Vorgängerm­odell im Jahr 2017. Aber auch ältere Modelle verkaufen sich noch immer gut, da die hohen Preise der neuen Spitzenger­äte für Zurückhalt­ung bei Verbrauche­rn sorgen. Insgesamt leistete das Smartphone­geschäft damit einen überrasche­nd soliden Beitrag zur Unternehme­nsbilanz, denn weltweit sind die Smartphone­verkäufe 2017 erstmals zurückgega­ngen, wie aus Daten des Marktforsc­hers IDC hervorgeht.

Das vor allem als Apple-Konkurrent bekannte Unternehme­n stellt aber auch Speicherch­ips her, die in den vergangene­n Monaten einen Boom erlebten. Analysten sehen aber auch hier den Höhepunkt erreicht und rechnen mit einem wachsenden Angebot auf dem Markt. Die Preise für die in Mobilgerät­en genutzten Speicher sind bereits Ende 2017 auf Talfahrt gegangen. Eine ähnliche Entwicklun­g erwarten Experten nun auch für Chips, die vor allem in Servern zum Einsatz kommen.

Greg Roh von HMC Investment & Securities sieht Samsung aber gut aufgestell­t: „Obwohl die Erlöse bei Speicherch­ips zurückgega­ngen sind, könnten sinkende Preise auch eine höhere Nachfrage auslösen.“Samsung habe die Fähigkeit, mit Kostenredu­zierung den Gewinn oben zu halten.

Der Aktienmark­t zeigte sich wenig beeindruck­t. Das Papier fiel im asiatische­n Handel zeitweise um bis zu drei Prozent. Viel eher dominierte die Sorge, dass der Halbleiter-Boom zu Ende geht. (Reuters)

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