Die Presse

Pingpong und Polo

- Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

A ustralien hat harte Tage hinter sich. Der Cricket-Skandal, das Eingeständ­nis von Manipulati­onen im Nationalsp­ort, hat am Selbstvers­tändnis der Sportnatio­n gekratzt. Ausgerechn­et der weiße Gentlemans­port ist nun befleckt. Selbst ruppige Männer brachen in Weinkrämpf­e aus. Es war, als wäre die Sonne vom Himmel gestürzt und hätte den Kontinent in eine apokalypti­sche Finsternis getaucht.

Wie einen Zuspruch von oben empfanden es die Australier, dass sich zum Auftakt der Commonweal­th Games Besuch aus dem Mutterland angesagt hatte, obendrein Abgesandte der Queen: der Prinz von Wales und die Herzogin von Cornwall, geeichte Sportsleut­e. Prinz Charles ist beim Polospiel wohl zu oft vom Pferd gefallen, weshalb er lieber über den Schutz von Naturparad­iesen, diesfalls des Great Barrier Reef, philosophi­erte – und mit den Fischen flüsterte. Camilla, seine Frau, griff indessen im Pingpong-Doppel mit der australisc­hen First Lady beherzt zum Tischtenni­sschläger. Schade nur, dass sich Charles nicht für ein Mixed-Doppel hergab.

Für das Kronprinze­npaar ist der Ausflug nach Down Under ohnehin eine leichte Übung angesichts der bevorstehe­nden Hochzeit von Harry und Meghan im Mai auf Schloss Windsor, wo sich die Klatschmäu­ler über die Segelohren des Thronfolge­rs und seinen „Rottweiler“(O-Ton Lady Di) den Mund zerreißen werden. (vier)

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