Pingpong und Polo
A ustralien hat harte Tage hinter sich. Der Cricket-Skandal, das Eingeständnis von Manipulationen im Nationalsport, hat am Selbstverständnis der Sportnation gekratzt. Ausgerechnet der weiße Gentlemansport ist nun befleckt. Selbst ruppige Männer brachen in Weinkrämpfe aus. Es war, als wäre die Sonne vom Himmel gestürzt und hätte den Kontinent in eine apokalyptische Finsternis getaucht.
Wie einen Zuspruch von oben empfanden es die Australier, dass sich zum Auftakt der Commonwealth Games Besuch aus dem Mutterland angesagt hatte, obendrein Abgesandte der Queen: der Prinz von Wales und die Herzogin von Cornwall, geeichte Sportsleute. Prinz Charles ist beim Polospiel wohl zu oft vom Pferd gefallen, weshalb er lieber über den Schutz von Naturparadiesen, diesfalls des Great Barrier Reef, philosophierte – und mit den Fischen flüsterte. Camilla, seine Frau, griff indessen im Pingpong-Doppel mit der australischen First Lady beherzt zum Tischtennisschläger. Schade nur, dass sich Charles nicht für ein Mixed-Doppel hergab.
Für das Kronprinzenpaar ist der Ausflug nach Down Under ohnehin eine leichte Übung angesichts der bevorstehenden Hochzeit von Harry und Meghan im Mai auf Schloss Windsor, wo sich die Klatschmäuler über die Segelohren des Thronfolgers und seinen „Rottweiler“(O-Ton Lady Di) den Mund zerreißen werden. (vier)