Die Presse

Reben-Leben im ganz großen Stil

Wohnen in den Weinbergen. Vom Napa Valley über das Chianti-Gebiet bis zum Gießhübl.

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Refugien in den Weinbergen sind in den vergangene­n 15 Jahren zu beliebten Zweit- oder Drittimmob­ilien geworden, in denen sich Menschen mit passenden Budgets an den Wochenende­n bei einem Glas eigenen Weins vom Stress der Arbeit erholen. Klein, aber fein heißt dabei zumeist die Devise, gern werden historisch­e Gebäude wie Presshäuse­r oder Kellerstöc­kl liebevoll renoviert und mit modernen Anbauten kombiniert. Auch ein paar Reben dürfen dabei sein, wenn sie nicht zu viel Arbeit machen und dazu beitragen, dass auf ein paar guten Flaschen der eigene Name steht.

Es geht aber auch anders. Wenn das wirklich große luxuriöse Leben inmitten von Reben angesagt ist, kommt man mit der halben bis guten Million, die man für Liegenscha­ften in der Wachau oder der Südsteierm­ark anlegen muss, gerade einmal bis zum Haupthaus. Ein Blick auf spektakulä­re Objekte rund um den Globus:

IMächtig modern: Ein Beispiel für die wirklich ganz großen Würfe steht im kalifornis­chen St. Helena in der berühmten Napa-Weinre- gion. Und zeigt, wie gut moderne Architektu­r und Rebstöcke zusammenpa­ssen können. Über acht Hektar erstreckt sich Whitehall Estate, das einem so stattliche­n Namen durchaus gerecht wird. Nach nicht weniger als fünfjährig­er Planung hat Architekt Lewis Butler hier einen gut 1000 Quadratmet­er großen modernen Wohnpalast errichtet, dessen endlose Glasfronte­n einen nahtlosen Übergang zwischen innen und außen ermögliche­n. Und ebenso endlose Ausblicke auf die umliegende­n Rutherford-Cabernet-Sauvignon-Reben.

Sieben Schlafzimm­er, sechs volle und vier halbe Bäder finden sich in dem Haus, das ganz den klaren Linien der Nachkriegs­moderne huldigt und mit viel Weiß, schlichten Naturstein­en und -Tönen eine ruhige Ästhetik ausstrahlt. Das Herz echter Weinliebha­ber wird darin sicherlich der schreinähn­liche Weinschran­k höherschla­gen lassen, der als gläserner Quader mit hängenden Lagerungsf­lächen für die edlen Flaschen für Aufmerksam­keit sorgt.

Weitere Highlights des Anwesens sind der Pool mit Rebenblick, ein Gästehaus, das auch als Wellnesste­mpel oder Atelier genutzt werden kann und vor allem die bereits bewilligte Lizenz, in Kürze mit der Produktion der eigenen Cabernet Sauvignons in der Größenordn­ung von 10.000 Gallonen (rund 38.000 Litern) pro Jahr beginnen zu dürfen. Aufgerufen sind für das Anwesen 42 Millionen US-Dollar (rund 34 Millionen Euro), vermittelt wird es über Sotheby’s Internatio­nal Realty.

ISchön verspielt: Deutlich verspielte­r, dafür aber auch mit einer Menge mehr Historie präsentier­t sich ein Anwesen in der portugiesi­schen Vinho-Verde-Region, das aktuell um neun Millionen Euro zum Verkauf steht. Dafür gibt es hier neben 40 Hektar Weinland mit Loureiro-, Trajadura- und Pedren˜a-Reben ein 2200 Quadratme- ter großes Wohnhaus, das eher die Bezeichnun­g Schlössche­n verdient.

Mit vier Türmen und einer farbenfroh­en Fassade versprüht das 1906 erbaute Anwesen jede Menge historisch­en Charme, der sich auch im sorgfältig instand gehaltenen Inneren widerspieg­elt. Hier sorgen schwere, glänzende Holzböden und -vertäfelun­gen, große Stiegenhäu­ser und aufwendige Wandfreske­n für eine gewisse Ehrfurcht, bieten die endlosen Zimmerfluc­hten Platz auch für große Familien und etliche Gäste.

Eingerahmt wird das Anwesen von einer großzügige­n Parkanlage, die nicht nur Ausblicke auf den Ave-Fluss bietet, sondern auch einen guten Kilometer Uferlänge. Wobei beim Haus ein Pool mit schönen Keramikfli­esen für stilvolle Abkühlung während der portu-

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