Die nächste Niederlage für
Bundesliga. Nach 22 ungeschlagenen Ligaspielen verlor der Meister beim Lask mit 0:1. Bei Rapid ist die Stimmung vor dem Derby angespannt, Stadtrivale Austria ist hingegen im Hoch.
Als Zwischengang der Europa-League-Spiele gegen Lazio gastierte Salzburg am Sonntag beim Lask in Pasching, es war das Duell der beiden besten Frühjahrsmannschaften. Nachdem im Offensivspektakel in Rom (2:4) die Erfolgsserie von 35 ungeschlagenen Pflichtspielen zu Ende gegangen war, nutzte Trainer Marco Rose die Gelegenheit zur Rotation und veränderte die Startelf an gleich fünf Positionen. Der Lask attackierte früh, verschob gut und brachte den Salzburger Spielfluss dadurch erfolgreich ins Stocken. Das Resultat war eine intensive Partie ohne große Torszenen. In der ersten Halbzeit entwischten nur einmal Minamino (9.) und einmal Wolf (25.) ihren Bewachern und kamen zum Abschluss, beide Male war Lask-Torhüter Pervan zur Stelle.
Nach der Pause versuchten sich die Linzer dann auch in der Offensive. Nach einem Stanglpass von Wiesinger kam Tetteh vor dem leeren Tor einen Schritt zu spät (48.). Nach einer guten Stunde brandete Jubel im Stadion auf: Joao˜ Victor setzte sich im Zweikampf gegen Samassekou durch und traf von außerhalb des Strafraums mit einem platzierten Flachschuss zum 1:0 (62.).
Rose reagierte, wechselte mit Dabbur und Gulbrandsen den Einsersturm ein, Salzburg fand jedoch weiterhin kein Mittel gegen die gut gestaffelte Lask-Abwehr, wirkte müde und ideenlos. Die Hausherren blieben auch nach der Führung ihrer Taktik treu und kamen zu Chancen. Nach einem Eckball köpfelte Trauner daneben (70.), bei einem Weitschuss von Joao˜ Victor fehlte nicht viel (78.).
Die Salzburger Schlussoffensive verebbte ohne Zählbares, damit war die erste Niederlage in der Meisterschaft seit 22 Spielen bzw. Ende August (0:1 gegen Sturm) amtlich. „Wir sind nicht Barcelona, wir sind Salzburg. Es ist eine Niederlage, nicht mehr. Das Leben geht weiter“, sagte Xaver Schlager. Misstöne in Hütteldorf
Bei Rapid sollte nach drei Siegen in Folge eigentlich Hochstimmung herrschen, das knappe 2:1 gegen Schlusslicht St. Pölten aber quittierten die grün-weißen Fans mit Pfiffen. „Wenn man dreimal hintereinander gewinnt, möchte ich nicht alles schlechtreden“, meinte Trainer Goran Djuricin, der Verständnis für den Unmut der Zuschauer zeigte. „Es tut mir leid für die Fans, die sich ein Spektakel erwartet haben.“Auch die Spieler gaben sich durchaus selbstkritisch. „Es zieht sich schon die ganze Saison durch, dass wir es nicht schaffen, länger als 45 oder 60 Minuten gut zu spielen“, meinte etwa Kapitän Stefan Schwab.
Die Hütteldorfer durften sich diesmal nicht über fehlendes Glück beklagen. Fortuna und der schlechte Rasen halfen bei beiden verwandelten Elfmetern von Giorgi Kvilitaia und Schwab mit, nach dem Anschlusstreffer von Vucenovic zitterte sich Rapid über die Zeit. Für Djuricin war der glückliche Erfolg ausgleichende Gerechtigkeit. „Wir haben in den vergangenen Monaten so wenig Glück gehabt. Ich sage immer, das kommt zurück“, meinte der Wiener.
Im Hinblick auf das Derby am kommenden Sonntag muss sich Rapid steigern, zumal Stadtrivale Austria mit dem 2:0-Erfolg über Sturm den Aufwärtstrend unter Thomas Letsch bestätigt hat. Der Deutsche brachte mit Alexandar Borkovic, Vesel Demaku und Dominik Fitz drei 18-Jährige in der Startelf und sah eine starke Leistung seiner Mannschaft. „Wir haben ein tolles Spiel gemacht, haben aber noch nichts erreicht“, hielt Letsch fest. Im Kampf um Platz fünf und damit die Europa-LeagueQualifikation sind Siege weiterhin Pflicht. Gegen Rapid fehlen Kapitän Raphael Holzhauser, der gegen Sturm beide Treffer erzielte, und Tarkan Serbest, gelbgesperrt. „Ärgerlich, aber jetzt müssen eben andere einspringen“, so Letsch. (swi)