Firmen wollen an Schweizer Börse
Der Logistikkonzern Ceva und die Pharmafirma Polyphor holen sich frisches Geld.
Trotz der jüngsten Finanzmarktturbulenzen streben zwei weitere Firmen an die Schweizer Börse. Am Montag kündigten der Logistikkonzern Ceva und die Pharmafirma Polyphor an, dass sie im zweiten Quartal zum Sprung aufs Börsenparkett ansetzen wollen. Ceva will das Geld für den Schuldenabbau verwenden und Polyphor die Entwicklung von Medikamenten vorantreiben.
Die in Baar im Kanton Zug ansässige Ceva plant die Ausgabe von neuen Aktien im Umfang von 1,3 Mrd. Franken (1,1 Mrd. Euro). Mit dem Erlös will Ceva Schulden tilgen, die Finanzierungskosten senken und die Rentabilität verbessern. Ende 2017 belief sich die Nettoverschuldung auf 2,09 Mrd. Dollar (1,71 Mrd. Euro). Die drei größ- ten Ceva-Aktionäre bleiben an Bord. Bestimmender Eigner der 2007 aus einer Fusion entstandenen Firma ist der Finanzinvestor Apollo. Als Güterspediteur und Betreiber von Lagerhäusern ist Ceva in ähnlichen Bereichen wie Kühne + Nagel, Panalpina oder die Deutsche Post tätig. 2017 verbuchte das Unternehmen bei einem Umsatz von sieben Mrd. Dollar einen Verlust von 197 Mio. Dollar.
Polyphor will sich durch die Ausgabe neuer Aktien bis zu 150 Mio. Franken beschaffen. Auch bei der Firma aus Basel bleiben die bisherigen Investoren dabei. Das Geld soll in die Entwicklung der Medikamente Murepavadin und Balixafortide gesteckt werden. Das Anti- biotikum Murepavadin zur Behandlung resistenter Bakterien befindet sich in der spätklinischen Phase-III-Entwicklung, und Polyphor traut der Arznei zur Behandlung von Lungenentzündung bis zu drei Mrd. Franken Umsatz zu. Das Lungenkrebsmittel Balixafortide befindet sich in der frühklinischen Ib-Phase.
In Zürich glückte heuer bereits dem Sensorhersteller Sensirion, der Medizintechnikfirma Medartis und dem sozialen Netzwerk Asmallworld der Sprung aufs Börsenparkett. Doch scheiterte die Bordverpflegungsfirma Gategroup mit der Rückkehr an die Börse wegen eines zu hohen Preises und der Skepsis der Anleger gegenüber dem Eigner, dem hoch verschuldeten HNA-Konzern. (Reuters)