Die Presse

Sozialismu­s unter Fichten

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W ir befinden uns im Jahre 2018 nach Christus. In ganz Europa verliert die Sozialdemo­kratie, zum Teil dramatisch. Von Frankreich bis Italien, von den Niederland­en bis Tschechien, von Deutschlan­d bis Ungarn. In ganz Europa? Nein, in einem mit Seen und Bergen verzierten Fleckchen im Süden Österreich­s gibt es nach wie vor ein kleines sozialisti­sches Paradies. Hier regiert die Sozialdemo­kratie mittlerwei­le sogar mit absoluter Macht, ein Koalitions­partner stört da nicht weiter.

Den Neuen Menschen wollten die Sozialiste­n einst erschaffen. Hier in Kärnten ist es nun gelungen. In nur wenigen Jahren. Denn es ist noch nicht so lang her, da konnte jeder Ferialprak­tikant auf den Kabarettbü­hnen dieses Landes, wenn ihm sonst schon nichts einfiel, dann wenigstens mit einem Kärnten-Kalauer das linksliber­ale Publikum von den Sesseln reißen. Das Kärnten-Klischee schien festgezurr­t und unabänderl­ich. Und nun das. Sozialismu­s unter Fichten. Türkisblau ist in Kärnten nur der Wörthersee. Haider wer, Haider wie – diesen Namen hört’ ich nie.

Dabei hat er einst den Anfang gemacht, in dem er die Gewerkscha­ftsheime an den Seen vom ÖGB aufkaufte. Französisc­he, italienisc­he, niederländ­ische, tschechisc­he, deutsche und ungarische Sozialiste­n können dort heuer Urlaub bei Freunden machen. (oli)

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