Lektüre der „Presse“: Gut investierte Stunden
sich mit der Kreissäge die Fingernägel zu schneiden? Nein! Der Autor hält zwar fest, dass „vieles in die Irre ging“. Er versucht, diese Fehler aber zu entschuldigen oder sogar zu rechtfertigen: „Kein Wunder, wenn so viel probiert wird.“So sind Sperma, Fäzes und Erbrochenes auf Hörsaalkathedern von vornherein kein taugliches Mittel auf „dem Marsch durch die Institutionen“, weil deren sicher notwendige Entfernung ebenso sicher von anderen, noch „mehr ausgebeuteten“Personen vorgenommen werden musste. Wenn die jetzige Regierung diesen und andere Irrwege der 68er dezidiert ablehnt, findet das – hoffentlich! – mehrheitliche Zustimmung. ner – selbst Opfer peinlicher Sanktionen der EU, sollte sich bei Kritik an Wahlergebnissen anderer Länder zurückhalten und vor allem auf Empfehlungen von „Druckmitteln“verzichten. Zu den Debattenseiten der „Presse“„Chinas Einflussnahme in Europa auf Samtpfoten“und „Hilfe, Killerpandas aus dem Reich der Mitte fressen uns auf!“– in den Debattenseiten ein und derselben Ausgabe (6. 4. 18) zwei Kommentare aufzutischen, die zum selben Thema (man merke allein schon die reziproke Resonanz in der Wortwahl der Titel) kaum divergentere Ansichten servieren könnten: Für solch journalistische Höhepunkte liest und liebt man die „Presse“! Danke auch für die kürzlich mit Karl-Peter Schwarz und Martin Leidenfrost neu besetzten Kolumnen, aber ebenso, obgleich ich mit deren Meinungen äußerst selten konform gehe, für den Platz, den Sie u. a. Anneliese Rohrer und Sibylle Hamann widmen: Nur so mutiert eine Zeitung nicht zu einer Echokammer. Und wenn ich schon dabei bin: Ein verspätetes Dankeschön für den hervorragenden Artikel vom 29. 3. zur „Krebskanzlerpartei“ÖVP und deren „Nebellungentreue“.
Die der Lektüre der „Presse“gewidmeten sind wahrlich gut investierte Stunden. Bitte, weiter so!