Kurz traf erstmals Chef der Islamischen Glaubensgemeinschaft
Der Kanzler beharrte bei dem Treffen auf dem geplanten Kopftuchverbot.
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat am Freitag Vertreter der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGÖ) getroffen, um die Standpunkte beim geplanten Kopftuchverbot in Kindergarten und Volksschule auszutauschen. Es war das erste Treffen zwischen Kurz und IGGÖ-Präsident Ibrahim Olgun und wurde kurzfristig anberaumt.
Es ist offenbar eine Reaktion auf das „Presse“-Interview Olguns vom Dienstag, in dem dieser angekündigt hatte, gegen ein Kopftuchverbot rechtlich vorgehen zu wollen. Kanzler Kurz bekräftigte seine Haltung, hieß es danach. Die Glaubensgemeinschaft sah zumindest das Gespräch selbst als positives Zeichen.
„Wir haben eine sehr klare Haltung und bleiben dabei“, meinte Kurz nach der Unterredung mit Olgun und der Frauenbeauftragten der Glaubensgemeinschaft, Carla Amina Baghajati. Der Kanzler: „Ich habe erklärt, dass die Bundesregierung an der Umsetzung des Kopftuchverbots für junge Mädchen in Kinderbetreuungseinrichtungen und Volksschulen festhalten wird.“Kurz bezog sich abermals auf mögliche Diskriminierung von Frauen durch Tragen eines Kopftuchs. „Das gilt ganz besonders für junge Mädchen. Denn diese Form der Diskriminierung führt zu Parallelgesellschaften, und da gibt es für mich keinen Kompromiss.“
Baghajati goutierte, dass der Kanzler „die gute österreichische Tradition des direkten Dialogs“aufgegriffen habe. Das Klima bezeichnete sie als „sehr offen“. (APA)