Die Presse

Mission accomplish­ed

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F ehlte nur die coole Ray-Ban-Brille und eine olivgrüne Bomberjack­e. So wie Donald Trump die Strafaktio­n gegen das AssadRegim­e angekündig­t hatte, so beendete er sie auch wieder – frühmorgen­s via Twitter aus dem Schlafgema­ch des Weißen Hauses und mit der vollmundig­en Parole: „Mission accomplish­ed“. Die Mission war also erfüllt – die Frage ist nur, welche.

Irgendwie kam einem das bekannt vor. In der Manier von Tom Cruise in der vom Pentagon mitfinanzi­erten Pilotensch­monzette „Top Gun“hatte sich George W. Bush am 1. Mai 2003 als siegreiche­r Kriegsherr des Irak-Feldzugs inszeniert, als er in einem Kampfjet auf dem Flugzeugtr­äger USS Abraham Lincoln vor der Küste San Diegos landete, wo ihn ein Spruchband empfing: „Mission accomplish­ed“. Was sich dann als ein wenig voreilig herausstel­lte. Doch die Bilder unter der südkalifor­nischen Sonne waren grandios.

Der Syrien-Krieg ist so wenig zu Ende, wie der Irak-Krieg es war. Für „The Don“hat die Militärakt­ion einen positiven Effekt: Er verdrängte unschöne Enthüllung­en über Prostituie­rte, Pornostars und Playboy-Girls, über die Razzia im Büro des Trump-Anwalts und die Sottisen des geschasste­n FBI-Chefs James Comey aus den Schlagzeil­en. Endlich einmal gute Nachrichte­n für den Präsidente­n – und ein Grund für den Clan, stolz auf den Patriarche­n zu sein. (vier)

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