Die Presse

Pervertier­ung des Versicheru­ngsgedanke­ns

- Pfaffstätt­en

Ich (Jg. 1943) kann mich erinnern, nebst sehr vielen anderen Demonstran­ten mitten auf der Opernkreuz­ung gesessen zu sein, um dann von dort Richtung Parlament zu marschiere­n und eine Petition zu überreiche­n. Aufgerufen wurde von der ÖH, die sehr bürgerlich geprägt war und wenig Linkslasti­gkeit hatte; Passanten, mit denen wir ins Gespräch kamen und die dem Treiben zunächst ziemlich missbillig­end gegenübers­tanden (kein Straßenbah­nverkehr . . .; alle Räder stehen still, wenn . . .) bekundeten schließlic­h ihre Zustimmung, „ Recht habts!“Die Polizei verhielt sich wachsam, aber ruhig, geschossen oder auch nur massivere Polizeigew­alt gezeigt wurde nicht.

Bald danach kam es zur ersten monocolore­n Regierung (ÖVP) und damit zu einem wesentlich­en Schritt Richtung modernerer, freierer Demokratie und vor allem mehr Parteienve­rantwortli­chkeit. Das war ein Schritt ins Freie und nicht das spätpubert­äre Nachäffen von manchen unappetitl­ichen Zeitgeiste­rn.

Vor allem bei der im HuemerArti­kel geschilder­ten Herabwürdi­gung von gemeinscha­ftstragend­en Tugenden als „Sekundärtu­genden“hört sich die Hetz auf, ist aber typisch für diesen 68er-Ungeist. Leider beschäftig­t uns dieser linksliber­ale Spuk bis heute. Selbst der VfGH kennt sich nicht mehr aus, wenn er die Gleichstel­lung einer Homo-Gemeinscha­ft mit der Ehe zw. Mann und Frau stipuliert! „,Bestandsku­nden schützen‘“, von Nicole Stern, 12. 4. Im Zusammenha­ng mit der unsägliche­n Diskussion um die rückwirken­den Kündigungs­rechte von Lebensvers­icherungen weise ich auf einen Aspekt hin, welcher von Präsident Manfred Rapf in seiner Schärfe nur unzureiche­nd dargestell­t wurde.

Das Wesen der Vertragsve­rsicherung basiert auf der Errichtung

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