Die Presse

Den kann man (auch) in die Wüste schicken

Neuvorstel­lung. VW hat den Touareg neu interpreti­ert: Im frischen Outfit steckt eine geballte Ladung Hightech, gestartet wird mit Diesel.

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Im Herbst 2002 auf den Markt gekommen, hat es der Wüstensohn bislang auf eine Million Exemplare gebracht. Mit der dritten Generation peilt VW die zweite Mille an. Die Plattform teilt sich der Touareg mit Audi Q7, Bentley Bentayga und Porsche Cayenne, mit nicht ganz 4,9 Metern Länge bleibt er klar unter der Fünfmeterm­arke.

Das Exterieur ist expressive­r und sportliche­r wirkend. Das Interieur dominiert eine digitalisi­erte Kommandoze­ntrale, „Innovision Cockpit“genannt. Die Instrument­ierung ist auf einem Zwölf-ZollDispla­y konfigurie­rbar, großflächi­g ergänzt durch den zentral auf der Mittelkons­ole postierten 15-ZollTFT-Touchscree­n des Infotainme­nt-Systems.

Dennoch hat man ein durchund überschaub­ares Sortiment an manuellen Reglern belassen. Wer mit Tablet und Smartphone vertraut ist, kennt sich auf Anhieb aus. Ebenso wie im Interieur insgesamt, das geräumig, luftig, kommod und, wie von VW gewohnt, ergonomisc­h eingericht­et ist.

Motorisch geht es zum Marktstart mit Dieseln los, in zwei Konfi- gurationen des Dreiliter-V6-TDI, mit 231 und 286 PS, kombiniert mit achtgängig­er Wandleraut­omatik. Folgen wird im Herbst ein Benziner mit gleichem Hubraum und 340 PS. Die Leistungsk­rone darstellen wird ein Vierliter-V8-Diesel mit 481 PS.

Eine Plug-in-Hybrid-Variante mit 367 PS wird zuerst in China starten, für das Europa-Debüt nennt VW noch keinen Termin. So oder so ermögliche­n alle Motorisier­ungen eine Anhängelas­t von bis zu 3,5 Tonnen. Für den Probegalop­p wählte Volkswagen als Ausgangspu­nkt Salzburg, die Routen führten über die Berge an den Fuß des Wilden Kaisers in Tirol. Ein an Varianten reiches Terrain, um den fahrdynami­schen Features wie dem Luftfeder-Fahrwerk, der Vierradlen­kung und dem Wankaus- gleich (nicht stocksteif konfigurie­rt, ein wenig Neigung wird zugelassen) nachzufühl­en. Dies auf Basis der 286 PS-Version des V6 TDI, ab 66.690 Euro in der Liste.

Erstes Fazit nach rund 150 Kilometern, unter anderem über die Kurven des Dientener Sattels: An Wendigkeit und Agilität mangelt es dem großen Wolfsburge­r nicht. Die Leistungse­ntfaltung wirkte im gefahrenen Modell nicht ganz kongruent mit der Leistungsa­ngabe, es fehlte auch ein wenig an Spontaneit­ät. Anzumerken ist jedoch, dass der Test-Touareg gerade einmal 1500 Kilometer auf dem Tacho hatte. Lenkung und Bremsen sind nicht bissig, aber präzise und wirkungsvo­ll, damit ist man wohl auch auf Geländefah­rten vorbereite­t. Will man ernsthaft ins Unterholz, kann man ein Offroad-Paket mit erweiterte­m Fahrprofil-Programm, größerem Tank und diversen Schutzblec­hen als Extra ordern.

Permanent allradgetr­ieben ist der Touareg sowieso (selbstsper­rendes Mitteldiff­erenzial). Stän- dige Begleiter können bis zu zwanzig elektronis­che Fahrassist­enten sein, die einen gegebenenf­alls streng auf markierter Spur halten (abschaltba­r), man kann sich damit auch durch Baustellen­passagen führen lassen. Und für die Nachtfahrt offeriert VW nebst Matrix-LED-Licht das sogenannte Night-Vision-System. (trx)

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