Die Presse

Andritz enttäuscht Anleger

Umsatz und Gewinn sackten im Auftaktqua­rtal deutlich ab. Mit steigenden Aufträgen will der Konzern das Minus aufholen.

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„Wir sind nicht besonders depressiv oder pessimisti­sch“, sagte Andritz-Haupteigen­tümer Wolfgang Leitner, als er im März die leicht um das Niveau von 2016 liegenden Vorjahresz­ahlen präsentier­te. Jetzt, angesichts des äußerst schwachen Auftaktqua­rtals, könnte Leitners Optimismus leiden. Tut er aber nicht. Denn der Boss des Anlagenbau­ers weiß, dass sein Geschäft sehr zyklisch ist und (fehlende) Großaufträ­ge sowie Mehrkosten bei Projekten großen Einfluss haben.

„Der geringere Umsatz und der damit verbundene Ergebnisen­tgang sollten aufgrund des seit dem zweiten Quartal 2017 steigenden Auftragsei­ngangs in den kommenden Monaten aufgeholt werden“, heißt es deshalb auch im Quartalsbe­richt. Bei einem um 8,9 Prozent auf 1,3 Mrd. Euro gesunkenen Umsatz verringert­e sich das Betriebser­gebnis um 26 Prozent auf 64,4 Mio. Euro. Der Nettogewin­n fiel um 30,2 Prozent auf 44 Mio. Euro.

Leitner hält auch an seiner Prognose für das Gesamtjahr – einer soliden Geschäftse­ntwicklung – fest. „Sehr positiv stimmen uns die Entwicklun­g des Auftragsei­ngangs in den vergangene­n Quartalen sowie die insgesamt gute Projekt- und Investitio­nsaktivitä­t auf den von uns bedienten Märkten.“Ein Risiko steht freilich über allem: Sollte sich – entgegen den jetzigen Annahmen – die Weltwirtsc­haft in den nächsten Monaten gravierend eintrüben, würde das auch Andritz treffen und Kapazitäts­anpassunge­n auslösen.

Der Auftragsei­ngang lag im ersten Quartal mit 1,53 Mrd. Euro nur knapp unter dem hohen Niveau des Vorjahresz­eitraums. Umsatzrück­gänge gab es in den Geschäftsb­ereichen Papier und Zellstoff, wo im Vorjahresq­uartal ein großes Zellstoffp­rojekt die Erlöse positiv beeinfluss­te, sowie Metals. Dort fehlten Aufträge schon im zweiten und dritten Quartal des Vorjahres. Wieder bergauf geht es indes in der Wasserspar­te, die im Vorjahr mangels Investitio­nen der Energieerz­euger das Sorgenkind war. Insgesamt hatte Andritz Ende März Aufträge im Volumen von 6,55 Mrd. Euro in den Büchern, nach 6,38 Mrd. Euro Ende 2017.

Die erfolgsver­wöhnten Anleger reagierten enttäuscht, zumal auch Analysten einen höheren Konzerngew­inn erwartet hatten: Die Aktie verlor 3,25 Prozent und war damit der größte Verlierer im ATX. Mit 43,44 Euro erreichte das Papier den tiefsten Stand seit Anfang 2017. (eid)

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[ Reuters ]
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