Die Presse

Bei den Abschlüsse­n sind Österreich­s FH vorn

CHE-Ranking. Die heimischen Fachhochsc­hulen werden gut bewertet. Das Ranking wirke auch nach innen, meint die Fachhochsc­hulkonfere­nz. Man müsse aber versuchen, mehr Studierend­e zum Mitmachen zu bewegen.

- VON BERNADETTE BAYRHAMMER

Wien/Gütersloh. Mit 13 topbewerte­ten Kategorien ist die Fachhochsc­hule Oberösterr­eich mit ihrem Informatik­studium ganz vorn dabei – gefolgt von Informatik an der FH Vorarlberg und Pflegewiss­enschaften an der FH Krems. Das zeigen die Österreich-Ergebnisse des aktuellen Rankings des Centrums für Hochschule­ntwicklung (CHE) in Gütersloh, die der „Presse“vorliegen und die online im Detail einsehbar sind (siehe QR-Code). In Deutschlan­d veröffentl­icht die „Zeit“diese Woche die Resultate.

Bewertet wurden dieses Jahr in Österreich zwölf Studiengän­ge in Informatik und Pflegewiss­enschaften. Eine Rangliste erstellt das CHE dabei nicht: Bewertet werden 19 einzelne Kategorien, teils objektiv, teils auf Basis von Studierend­enurteilen – von der Studiensit­uation über die Infrastruk­tur bis zu den Abschlüsse­n. So sollen sich angehende Studenten ein Bild von den Fächern machen können.

Die derzeitige­n Studenten bewerten ihre FH durchwegs sehr gut, sofern der Rücklauf ausgereich­t hat. Es gibt häufig überdurchs­chnittlich­e Bewertunge­n, v. a. für die Studierbar­keit und die Räume. Und dieses Jahr keine einzige Kategorie, die unter dem Durchschni­tt bleibt. Insofern stünden die heimischen FH auch im Vergleich zu ihren deutschen Kollegen sehr gut da, sagt Sonja Berghoff vom CHE. Denn der Durchschni­tt basiert auf allen bewerteten Hochschule­n.

Auch bei den objektiven Indikatore­n sind die heimischen Fachhochsc­hulen gut dabei. Bei Indika- toren wie Internatio­naler Ausrichtun­g oder Berufsprax­is sehe es an deutschen FH ähnlich gut aus, sagt Berghoff. Vorn sind die Österreich­er aber bei den Abschlüsse­n: In allen bewerteten Fächern schließen 90 Prozent der Studenten den Bachelor maximal zwei Semester nach der Regelstudi­enzeit ab.

„Sehr erfreulich“findet Kurt Koleznik, Generalsek­retär der österreich­ischen Fachhochsc­hulkonfere­nz, die Ergebnisse. Es zeige sich auch, dass das Ranking nicht nur als Informatio­n nach außen sinnvoll sei, sondern auch nach innen wirke. Als dieselben Bereiche vor drei Jahren gelistet wurden, gab es vereinzelt unterdurch­schnittlic­he Bewertunge­n (etwa bei IT-Infrastruk­tur, Praxisbezu­g). „Man sieht, dass hier etwas getan wurde“, sagt Koleznik. Die guten Noten für die Pflege sieht er als Beweis dafür, dass die Überführun­g in den Hochschulb­ereich sehr gut gelungen ist. Schade sei der geringe Rücklauf bei den Studierend­en. Rund die Hälfte der Kategorien ist daher an manchen FH unbewertet. „Man müsste überlegen, wie man besser an die Studierend­en herankommt.“

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