Migration und Asyl gehören sauber getrennt
Wir brauchen Wirtschaftsmigration – aber nach strikten Kriterien.
F adi Alshamas, Syrer, Uni-Abschluss, hoch qualifiziert, ist 2016 nach Deutschland gekommen. Nicht als Flüchtling, sondern ganz offiziell mit dem Flugzeug als gefragte Fachkraft. Aber mit den Jobs klappte es dann doch nicht so recht: Die Ausländerbürokratie warf ihm einen Knüppel nach dem anderen zwischen die Beine. Jetzt gab er, berichtet die „Deutsche Welle“, genervt auf: Er stellte einen Asylantrag, womit, wie ihm Experten bescheinigen, seine Chancen auf Aufenthalt und Job recht deutlich steigen.
Das ist verrückt, hat aber offenbar Methode in Deutschland. Und wohl auch in Österreich: Die Zuwanderung dringend benötigter Fachkräfte aus Drittstaaten ist mit extrem hohen und äußerst bürokratischen Hürden versehen, weshalb auch beispielsweise die zu diesem Zweck geschaffene Rot-Weiß-Rot-Karte zum Megaflop geworden ist. Auf der anderen Seite schaut man der großflächigen Einwanderung schlecht bis gar nicht qualifizierter Wirtschaftsmigranten über die Asylschiene ungerührt zu.
Das traurige Ergebnis: Die Fachkräftelücke steigt in beiden Ländern ebenso konstant an wie die Zahl jener, die mangels Jobfähigkeit auf staatliche Daueralimentation angewiesen sind. I n Deutschland wird nun sehr intensiv darüber diskutiert, wie man dieses Problem durch ein vernünftiges Einwanderungsgesetz lösen könnte. Am österreichischen Beispiel sieht man, dass ein solches allein noch nichts nützt: Wir haben eines seit 2011, aber die Probleme sind die gleichen wie beim nördlichen Nachbarn.
Die Sache braucht nicht nur ein Gesetz, sondern auch politischen Willen. Nämlich den, endlich Asyl von Wirtschaftsmigration sauber zu trennen und Letztere weitgehend an sehr strikte Kriterien etwa nach kanadischem Modell zu binden. Ohne allerdings, so wie jetzt, die Zermürbungsbürokratie anzuwerfen.
Die Demografie sagt uns, dass wir qualifizierte Zuwanderung dringend brauchen werden, die wir aus den ausgetrockneten EU-Märkten aber nicht bekommen. Allerdings haben hier strikte Wirtschaftskriterien zu gelten. Sonst werden wir ein riesiges Desaster erleben.