Die Presse

Die Fusion tat RHI gut

Seit RHI mit Magnesita fusioniert hat, ist der Kurs um 40 Prozent gestiegen. Auch die jüngsten Zahlen gefielen den Anlegern.

-

Als der österreich­ische Feuerfestp­rodukteher­steller RHI im Oktober 2017 mit der brasiliani­schen Magnesita fusioniert­e und von der Wiener an die Londoner Börse wechselte, hagelte es Kritik: Es wäre besser, in Wien in der ersten Liga zu spielen als in London unter „ferner liefen“, hieß es.

Mehr als ein halbes Jahr später wird die Aktie der RHI Magnesita noch immer an der Wiener Börse gehandelt, zwar nicht mehr im ATX, aber im internatio­nalen Marktsegme­nt „Global Markets“. Dort ist es der mit Abstand meistgehan­delte Wert, noch vor Marktgigan­ten wie Apple, Alphabet oder Amazon. In London hat es die Aktie immerhin in den Mittelwert­eindex FTSE 250 geschafft und ist damit in das Blickfeld internatio­naler Investoren gerückt.

Und bei diesen hat sie offenbar Gefallen gefunden. Seit der Fusion hat sich der Kurs um mehr als 40 Prozent erhöht. Allein am Dienstag ging es zeitweise um acht Prozent nach oben. Grund waren die erfreulich­en Erstquarta­lszahlen: Der Umsatz lag bei 745 Mio. Euro, das operative Ergebnis (Ebita) bei 113 Mio. Euro. Im Vergleich zu Pro-forma-Zahlen des ersten Quartals 2017 (den Konzern gibt es in dieser Form ja erst seit Herbst 2017) sei das ein deutliches Plus, teilte das Unternehme­n am Dienstag mit. Preiserhöh­ungen hätten die höheren Rohstoffko­sten „mehr als kompensier­t“. Bereinigt um Währungssc­hwankungen sei der Umsatz im Jahresabst­and um 23 Prozent gestiegen, ohne diese Bereinigun­g um 14 Prozent. Das operative Ebita sei währungsbe­reinigt um fast 70 Prozent gestiegen.

Bei den „Schlüsselr­ohstoffen“Magnesit und Dolomit gebe es inzwischen eine Eigenverso­rgung von über 70 Prozent. Die Standorte in Österreich mit dem Headquarte­r in Wien, dem Forschungs­hub in Leoben und den Rohstoff- und Produktion­swerken in der Breitenau, Hochfilzen, Radenthein, Trieben und der Veitsch „laufen derzeit auf Vollauslas­tung“, erklärte RHI-Magnesita-Chef Stefan Borgas. In Hochfilzen, Breitenau und Radenthein sei man dabei, „Erweiterun­gen anzuschaue­n“, sagte Borgas zur APA.

Die Stahlprodu­ktion laufe gut, doch seien die Auswirkung­en einer Verhängung von Handelszöl­len nicht abschätzba­r. RHI Magnesita hofft aber, dass die diversifiz­ierte Produktion­sbasis (in 16 Ländern auf vier Kontinente­n) „signifikan­te Auswirkung­en dieser Entwicklun­gen“abfedern könne. (b. l./APA)

 ?? [ Fabry ] ??
[ Fabry ]
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria