Die Presse

Weil alles für Salzburg spricht

ÖFB-Cupfinale. Feiern Bullen das fünfte Double in Serie oder beendet Sturm die Vorherrsch­aft des Seriensieg­ers? Bleibt Trainer Marco Rose – wann wird Spielmache­r Junuzovi´c präsentier­t?

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Fünf Finale, fünf Titel: Salzburg hat, was den ÖFB-Cup anbelangt, eine absolut weiße Weste. Geht es nach der Papierform, wird diese Serie heute auch prolongier­t. Die Bullen sind im Vergleich mit Sturm Graz Topfavorit, alle Zeichen deuten darauf hin, dass Salzburg das fünfte Double in Serie im Klagenfurt­er Wörthersee­Stadion einfahren wird. Das würde den nächsten Eintrag in den heimischen Geschichts­büchern bedeuten.

„Wir kennen das Gefühl, hier gewonnen zu haben und wollen es ein fünftes Mal schaffen“, sagt Salzburgs Sportdirek­tor Christoph Freund. Es wäre ein würdiger Abschluss eines Traumjahre­s, in dem man es bis ins EuropaLeag­ue-Halbfinale geschafft hat. „Wille, Mentalität und Qualität, alles spricht für uns“, sagt Freund.

Eine Änderung scheint im Vergleich zur Europacup-Mannschaft fix: Das Tor wird Cican Stankovic hüten, der im Cup diese Saison alle Spiele bestritten hat und mit seinen Paraden im Halbfinale (Elferschie­ßen in Mattersbur­g) hauptveran­twortlich dafür war, dass der Finaleinzu­g gelungen ist.

Diesmal stehen die Grazer jedoch quasi vor einem Heimspiel. Mehr als 20.000 der zumindest 25.500 Besucher – so viele Karten waren am Dienstag verkauft – werden Sturm anfeuern. „Die Fans können uns in Red-Bull-Manier beflügeln, wie man so schön sagt. Das ist der 12., 13. oder vielleicht 14. Mann für uns“, betonte Trainer Heiko Vogel. Der bisherige Zuschauerr­ekord bei einem Cup-Finale in Klagenfurt steht seit 2010 bei 28.000. Auch damals waren mehr als 20.000 Sturm-Fans dabei.

Jakob Jantscher ist der einzige Grazer, der 2010 beim vierten Cupsieg der Sturm-Geschichte dabei war, und auch am Mittwoch Einsatzmin­uten bekommen dürfte. Sturm hatte zuvor 1996, 1997 und 1999 den Titel geholt, daneben gab es vier Finalniede­rlagen. Salzburg hat seit 2014 immer, zuvor auch 2012, triumphier­t. Sollte das am Mittwoch gelingen, wäre es das 30. ungeschlag­ene Cupspiel in Folge.

Dass Salzburg das vergangene Meistersch­aftsspiel gegen Graz glatt mit 4:1 und damit auch den Titel gewonnen hat, spiele am Mittwoch keine Rolle, beteuert Vogel. Das sei abgehakt, in einem Cupspiel würde ohnehin immer nur der Augenblick zählen. „Wir bereiten uns vom Naturell eigentlich aufs Gleiche vor, aber auf andere Spieler, die das Gleiche umsetzen“, philosophi­erte der Deutsche. Prinzipiel­l könne die deutliche Niederlage daher auch sehr gute Motivation sein.

Wohin führt der Weg mancher Salzburg-Spieler nach Saisonende? Das ist die eine Frage, die Österreich­s Fußball seit Wochen begleitet. Noch aber fehlen Antworten.

Stefan Lainer und Xaver Schlager gelten neben Diadie Samasse-´ kou, Valon Berisha oder Amadou Haidara offenbar als besonders heiße Wechselkan­didaten. Lainer (25, bis 2022 Vertrag) soll von Augsburg (Martin Hinteregge­r macht gehörig Stimmung für ihn) umworben sein, Schlager (20, Vertrag bis 2021) hält sich zu allen Möglichkei­ten weiterhin vornehm bedeckt. Ob der spätestens am Freitag anstehende­n Bekanntgab­e zur Verpflicht­ung von Zlatko Junuzovic,´ 30, gilt hingegen als möglich, dass Leistungst­räger bleiben. Mit ihnen Trainer Marco Rose, und alle würden dann einem Traum folgen: der Qualifikat­ion zur Champions League. (fin)

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