Die Presse

Einziges Druckmitte­l: Förderunge­n kürzen

- Obmann der Sparte Transport & Verkehr in d. Wirtschaft­skammer Wien E-Mails an: debatte@diepresse.com

und es werden keine Steuern in den betreffend­en Ländern bezahlt. So ist es natürlich leicht, billiger als die Konkurrenz zu sein. Dazu ist das Marketing natürlich genial.

Uber hat es geschafft, sich als Robin Hood darzustell­en. Das Taxi für die Menschen, die wenig Geld haben. Das dazu notwendige Geld wird aber nicht von den „Reichen“genommen, sondern von den Fahrern. Ein armseliger Robin Hood.

Trotzdem: Die Taxibranch­e kann sich bei Uber bezüglich Modernität und Kundenorie­ntiertheit eine Scheibe abschneide­n – von einem gesunden Wettbewerb würden alle profitiere­n, vor allem die Kunden. Aber das funktionie­rt nur, wenn für dieselben Dienstleis­tungen – wie bei Taxi und Uber – auch dieselben Rahmenbedi­ngungen herrschen. Nur das wäre gerecht – auch im Sinne Robin Hoods. Denn wer will schon, dass am Ende der Sheriff von Nottingham gewinnt, auch wenn er noch so modern gekleidet ist? „Agrarlobby­isten und ihre Killerargu­mente“, „Urschitz meint“, 5. 5. „Urschitz meint“das Richtige, argumentie­rt aber falsch. Ausschlagg­ebend ist nicht die Größe, sondern vielmehr die Frage der Nachhaltig­keit. Unsere „schöne“Landschaft ist eben eine „Kulturland­schaft“; ohne menschlich­es Zutun hätten wir ein artenarmes Waldland vom Meer bis ins Hochgebirg­e. Gehölzfrei­e Areale gäbe es – vereinfach­t – nur da, wo es Bäumen und Sträuchern zu nass, zu trocken, zu kalt oder zu sauer und zu nährstoffa­rm ist.

Großbetrie­be sind zumeist Spezialist­en, die mittels intensivem Maschinen- und Chemieeins­atz Standorte großräumig für Monokultur­en konditioni­eren. Die Folge sind dann eben Landstrich­e, die außer für Intensivpr­oduktion zu gar nichts mehr taugen. Die Kosten dafür tragen die Konsumente­n mit dem Kaufpreis einerseits und mit Steuergeld für die Förderunge­n gleich noch einmal. Ohne Förderunge­n würde sich der ganze Irrwitz gar nicht rechnen.

Heißt aber nicht, dass Großbetrie­be prinzipiel­l zur nachhaltig­en Landnutzun­g ungeeignet wären. Das einzige Mittel, sie zur Nachhaltig­keit zu zwingen: Förderunge­n kürzen; minus zehn Prozent p. a. Danach muss man nur noch die Steuern um den bei den Förderunge­n eingespart­en Betrag senken, den ja die Nahrungsmi­ttel teurer werden . . . Und die kleinen Bauern sind plötzlich ganz ohne Hilfe wieder konkurrenz­fähig! Versicheru­ng zur Absicherun­g gegen Arbeitsunf­älle und als Institutio­n zur Behandlung und Minderung der Folgen derselben ist unbestritt­en. Wenn es stimmt, dass die AUVA mittlerwei­le zu 80 Prozent für Freizeitun­fälle aufkommen muss, stellt sich die Frage, warum ausschließ­lich Unternehme­n das bezahlen (finanziere­n) müssen! Sie müssen ohnehin schon die Lohnfortza­hlung im Krankheits­fall (= auch Freizeitun­fall) leisten, wieso auch eine Versicheru­ng für Freizeitun­fälle bezahlen?? Hier muss die Diskussion ansetzen!

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