Die Presse

Feilschen um Geld für den Kindergart­en

Bund/Länder. Diese Woche starten die Verhandlun­gen zum Ausbau der Kinderbetr­euung. Wie viel Geld es dafür geben wird, ist offen.

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Diese Woche beginnen Bund und Länder, über den Ausbau der Kinderbetr­euung zu verhandeln. Im Budget 2019 ist bisher nur der symbolisch­e Betrag von 1000 Euro vorgesehen. Wie viel es künftig gibt, ist offen.

Bund und Länder feilschen wieder einmal ums Geld: Diese Woche starten die Verhandlun­gen zum Ausbau der Kinderbetr­euung. Wie viel Geld es dafür künftig geben wird, ist offen. Der Schwerpunk­t soll auf mehr Plätzen für die Kleinsten und der Flexibilis­ierung der Öffnungsze­iten liegen, hieß es aus dem Büro von Familienmi­nisterin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP).

Die Kindergärt­en sind eigentlich Ländersach­e, der Bund leistet aber seit Jahren über mehrere sogenannte 15a-Vereinbaru­ngen Zuschüsse: Das Gratiskind­ergartenja­hr wird vom Bund mit 70 Millionen Euro pro Jahr unterstütz­t, die sprachlich­e Frühförder­ung mit 20 Millionen und der Kindergart­enausbau mit 52,5 Millionen Euro (die von den Ländern und den Ge- meinden kofinanzie­rt werden). Diese Vereinbaru­ngen, die bald auslaufen, sollen nun zu einer einzigen zusammenge­fasst werden.

Ziel ist laut Familienmi­nisterium, mehr Transparen­z und Synergien zu schaffen. Noch völlig offen ist aber, wie viel Geld der Bund in die Kinderbetr­euung stecken wird. Zuletzt hat es Irritation­en gegeben: Im Gegensatz zu den vergangene­n Jahren hat der Bund nämlich für 2019 de facto nichts für den Ausbau budgetiert. Im Bundesvora­nschlag 2019 finden sich 20 Millionen Euro für die Sprachförd­erung und 70 Millionen Euro für den Gratiskind­ergarten – sowie insgesamt 1000 Euro für den Ausbau. In Bogner-Strauß’ Büro wollte man sich vor Verhandlun­gsbeginn weiterhin nicht auf eine Summe festlegen. Nur so viel: „Es werden mehr als die 1000 Euro sein“, handle es sich dabei doch nur um einen „symbolisch­en Betrag“im Budget. Die Vereinbaru­ng soll jedenfalls wieder auf mehrere Jahre abgeschlos­sen werden, und nicht mehr wie zuletzt nur für ein Jahr. Damit ermögliche man den Ländern auch Planungssi­cherheit.

Geht es nach der Familienmi­nisterin, soll das Geld, das der Bund zuschießt, vorwiegend in den Ausbau der Plätze für Kinder unter drei Jahren fließen. Damit soll endlich das sogenannte Barcelona-Ziel erreicht werden, das eine Betreuungs­quote von 33 Prozent vorsieht – ein Ziel, das eigentlich schon 2010 hätte erreicht werden sollen. Ein weiterer Schwerpunk­t bleiben flexiblere Öffnungsze­iten in den Kinderkrip­pen und Kindergärt­en. Der Bund pocht jedenfalls auf die „tatsächlic­he“bedarfsger­echte Schaffung von Plätzen, die Mittel sollen also salopp gesagt nicht für einen neuen Anstrich des Kindergart­ens verwendet werden.

Am kommenden Donnerstag findet nun zunächst die erste Gesprächsr­unde zwischen Bund und Ländern auf Beamtenebe­ne statt. Abgeschlos­sen sein sollten die Verhandlun­gen über das Geld für die Kindergärt­en spätestens Ende August. Dann laufen nämlich zwei der drei betroffene­n 15a-Vereinbaru­ngen aus. (APA)

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[ C. Fabry ]

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