Lovrek wird Präsidentin des Obersten Gerichtshofs
Höchstgericht. Bisherige Vizepräsidentin des OGH folgt Eckart Ratz nach, der Ende Juni 65-jährig in Pension geht.
Sie galt als eine logische Nachfolgerin für den Präsidenten des Obersten Gerichtshofs (OGH), die Umstände ihrer Kandidatur waren dann doch überraschend: Elisabeth Lovrek, Vizepräsidentin des Höchstgerichts in Zivil- und Strafsachen, war dem Vernehmen nach die einzige am Gerichtshof, die sich um die Nachfolge von Präsident Eckart Ratz beworben hat.
Justizminister Josef Moser schlägt sie nun als neue OGH-Präsidentin vor, ihre Ernennung durch Bundespräsident Alexander Van der Bellen gilt als fix. Lovrek, zu Silvester 1958 in Wien geboren, stammt aus dem alten Adelsgeschlecht Hardegg. Sie gilt als hervorragende Juristin und hat eine Musterkarriere hingelegt: Drei Jahre nach ihrer Ernennung zur Richterin am Bezirksgericht Innere Stadt Wien wechselte sie 1990 ans Landesgericht für Zivilrechtssachen Wien. 1998 bewarb sie sich erfolgreich um eine Stelle am Oberlandesgericht Wien, fünf Jahre später kam sie schließlich an den OGH.
Mit ihrem Aufrücken ins Präsidium 2015 hat die parteifreie Frau karrieretechnisch Geschichte geschrieben: Sie ist das erste Mitglied des OGH, das ein Vizepräsidentenamt übernommen hat, ohne zuvor einen Senat geleitet zu haben. Bis dahin hatte es als unschicklich gegolten, wenn sich „einfache“OGH-Richter um eine Vizepräsidentenstelle beworben hatten. Justizminister und Bundespräsident, damals Wolfgang Brandstetter und Heinz Fischer, entschieden zu Gunsten Lovreks – auch damit eine Frau ins Präsidium kam. Zufällig waren nur Männer Senatspräsidenten.
Weggefährten Lovreks bestätigen, dass sie ihre Karriere guter Arbeit verdankt: gebildet, vernünftig, pragmatisch. Dass niemand gegen sie angetreten ist, kann als Zeichen der Anerkennung gedeutet werden. OGH-Präsident Eckart Ratz geht Ende Juni 65-jährig in Pension.
Elisabeth Lovrek folgt Eckart Ratz als Präsidentin des Obersten Gerichtshofs nach. Der bisherige Präsident geht Ende Juni in Pension. Die Ernennung der 1958 in Wien geborenen Juristin durch Bundespräsident Alexander Van der Bellen gilt als fix.