Die Presse

AK: „Länger arbeiten schon jetzt möglich“

Die Regierung wolle die Sozialpart­schaft „rausdränge­n“, so die AK-Chefin.

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Türkis-Blau will bis Ende Juni ein Gesetz zur Flexibilis­ierung der Arbeitszei­t vorlegen. Es soll damit möglich werden, freiwillig bis zu zwölf Stunden am Tag und 60 Stunden in der Woche zu arbeiten. Die wöchentlic­he Höchstarbe­itszeit von 48 Stunden darf im Durchschni­tt weiterhin nicht überschrit­ten werden. Die neue Chefin der Arbeiterka­mmer, Renate Anderl, hält davon nichts: Im Rahmen von Betriebsve­reinbarung­en sei es jetzt schon möglich, länger zu arbeiten. Die Regierung wolle mit der „Verlagerun­g auf die betrieblic­he Ebene“Kollektivv­erträge aushebeln. Es gehe um das „Rausdränge­n der Sozialpart­nerschaft aus Lohn- und Arbeitszei­tverhandlu­ngen“, hat Anderl in einem Blog der Arbeiterka­mmer geschriebe­n.

Der neue Wirtschaft­skammer-Chef, Harald Mahrer, hat Arbeiterka­mmer und Gewerkscha­ft bei seinem Amtsantrit­t vorige Woche „Gräuelprop­aganda“gegen die Arbeitszei­tflexibili­sierung vorgeworfe­n. Er stößt sich an der Unterschri­ftenaktion gegen die geplante Arbeitszei­tflexibili­sierung. Niemand wolle den Beschäftig­ten Überstunde­nzuschläge stehlen oder eine 60-Stunden-Woche auferlegen, so Mahrer. (red.)

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