Wall Street in Frauenhand
Führung. Stacey Cunningham ist neue Präsidentin der Wall Street.
Sie ist nicht irgendein Finanzplatz. Die New York Stock Exchange (NYSE) ist die größte Wertpapierbörse der Welt, täglich werden mehrere Milliarden Aktien gehandelt. Jetzt ist die Börse an der prominenten Adresse Wall Street 11 erstmals in ihrer 226-jährigen Geschichte in weiblicher Hand: Die Muttergesellschaft Intercontinental Exchance (ICE), die die New Yorker Börse betreibt, ernannte Stacey Cunningham zur Chefin, erklärte ein Sprecher am Dienstag.
Cunningham ist die Wall Street schon lange vertraut, zum ersten Mal kam sie 1994 mit der New Yorker Börse in Berührung – als Händlerin auf dem Parkett. Seit 2015 verantwortete sie bereits das operative Geschäft. Zuvor war sie in diversen Positionen an der New Yorker Börse und an der Technologiebörse Nasdaq tätig. Nach ihrem Studium begann sie ihre Karriere bei der Bank of America.
Cunningham folgt auf Tom Farley, der das Unternehmen verlässt. Das „Wall Street Journal“berichtet, dass Farley zu einem Finanzinvestor wechselt, um dort einen speziellen Fonds für Akquisitionen zu leiten, der 400 Mio. Dollar für Zukäufe im Bereich Finanztechnologie einsammeln will. Der ICE-Sprecher wollte das nicht kommentieren.
Mit dem Avancement von Cunningham werden zwei der drei wichtigsten US-Börsen von Frauen geführt. Im vergangenen Jahr übernahm Adena Friedman die Leitung der Technologiebörse Nasdaq. Die NYSE hatte zwar mit Catherine Kinney schon einmal eine Frau im Chefsessel, allerdings musste sie sich den Posten teilen.
An der NYSE notieren rund 2800 Unternehmen – von Bluechips von Konzernriesen wie IBM bis zu Newcomern wie Spotify. Die 30 größten US-Unternehmen sind im Dow Jones Industrial Index erfasst. Die erste Aktie wurde 1792 gehandelt – es war das Papier der Bank of New York. (DPA)