Handball: Der Wiener Titeltraum
HLA-Finalserie: Margareten steht im Heimspiel gegen Hard bereits unter Druck.
„Mein Plan? Wir gewinnen jetzt das Heimspiel. Dann siegen wir in Hard – und am nächsten Mittwoch gibt’s die Meisterfeier!“Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Margareten-Manager Thomas Menzl wirft nichts aus der Bahn. Unermüdlich sucht er in seinen Nachwuchsmannschaften nach Ersatz für ins Ausland transferierte Stützen. Er ringt um Sponsorgelder – und führt seine Fivers trotzdem zu Erfolgen.
Gegen die Übermacht aus dem Ländle, damit meint Menzl die Harder, werde es jetzt aber schwer. Zum vierten Mal bereits misst man sich mit dem Titelverteidiger in der Finalserie (Best-of-5), die Erinnerungen an 2017 sind frisch. Damals hätten die Vorarlberger in der Hollgasse den Sack zugemacht, grummelt Menzl heute noch. Der Realist sagt: „Es wäre eine Sensation, würden wir gewinnen. Wir haben sehr viele Jungspieler in unseren Reihen, sind ohne Legionär unterwegs.“
Wer auf Nachwuchs setzt
Hard werfe um den siebenten Titel. Für Margareten wäre es der dritte Streich nach 2011 und 2016. Das zweite Finalspiel (heute, 20.15 Uhr, live, Laola1.tv, ORF Sport plus) könnte also vorentscheidend sein. HardCoach Petr Hrachovec reagierte nach dem Auftaktsieg (30:26) bereits erleichtert. Er sah, dass die Deckung stimmte und Keeper Golub Doknic´ mit seinen Paraden der Sieggarant war.
Ob Meister oder nicht, Margareten gilt als Fixgröße in Österreich. Und genießt auch großes Ansehen im Ausland ob der Ausbildung junger Ausnahmekönner. Nach Bilyk, Wagner und Pilipovic wechselt mit Saisonende der nächste Eigenbauspieler in die beste Handballliga der Welt. Ivan Martinovic,´ 20 J., heuert bei Gummersbach an. Für Menzl ein Triumph, für den Klub ein Rückschlag. Der Manager weiß, was er tun wird: „Den nächsten Nachwuchsspieler befördern.“(fin)