Die Presse

Robert Indiana: Er machte die Liebe zum Logo

Mit 89 Jahren starb der bekannte Pop-Art-Künstler jetzt in den USA.

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Vor der Liebe kam das Essen. Bei Robert Indiana jedenfalls, den die Welt für sein Buchstaben­objekt „Love“kennt. Die ganze Welt – denn das rot-blau-grüne „Love“ist omnipräsen­t, es existiert in Marmor, Aluminium, Stahl, als Siebdruck, als Plakat, als Wandteppic­h, als Ring, als AchtCent-Briefmarke in den USA. „Love“sollte um die Welt gesendet werden, Pop Art, „Signalkuns­t“pur. Bevor dieses mittlerwei­le wie ein Logo funktionie­rende Werk allerdings 1964 erstmals auf einer Weihnachts­karte des MoMA auftauchte, erschien in riesigen Leuchtbuch­staben der Schriftzug „Eat“auf der Fassade des von Johnson und Richard Foster für die Weltausste­llung in New York 1964/65 entworfene­n New York State Pavilion. „Eat“, not „Love“, war die erste aufsehener­regende Arbeit des 1928 in Indiana als Robert Clark geborenen Künstlers. Am 19. Mai ist er, wie jetzt bekannt wurde, mit 89 in Maine gestorben.

Er war einer der bekanntest­en PopArt-Künstler. Auch durch seinen Kontakt mit Andy Warhol, den er 1963 in New York kennengele­rnt hatte. Indiana kommt in mehreren Filmen Warhols vor. So sitzt er in „Eat“39 Minuten mit einer Katze auf der Schulter auf einem Sessel und isst einen Pilz. Neben Buchstaben­bildern und -objekten war Indiana auch fasziniert von Zahlen. In seiner „Numbers“-Serie greift er einzelne Zahlen auf, die sich auf historisch­e Daten, die Namen von Highways (Route 66), Zufallstre­ffer auf Spielautom­aten oder sein Geburtsjah­r beziehen. Das Bild seines Sterbejahr­s muss ein Nachfolger malen. (sp)

Robert Indiana ist tot. Der 1928 im US-Staat Indiana geborene Künstler war mit seinen großen Skulpturen aus den aufeinande­rgestapelt­en Buchstaben des Wortes „Love“weltbekann­t geworden.

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[ Imago ] In vielen Farben und Medien: „Love“forever.

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