Das Handwerk wieder in den Vordergrund stellen
Echoräumen (z. B. „Die Dosis Rohrer und Hamann reicht nicht“) ist dem Leserpostforum und dem Anspruch der „Presse“aber mit Sicherheit nicht zuträglich. „Warum Großprojekte scheitern“, von Martin Stuhlpfarrer, 17. 5. Die „10 Gebote“sind ein guter Anfang, bei aller Berichterstattung der letzten Jahre werden aber wichtige Umstände ausgelassen. Die Auftragnehmer haben oft gar kein Interesse, die angebotenen Leistungen tatsächlich auszuführen, denn dann müssten sie mit Spekulationspreisen auskommen. Ihr Interesse besteht daher darin, die ursprüngliche Planung mitunter aggressiv zu kippen, um dann mit Nachträgen neue, bessere Preise auszuverhandeln.
Hier steckt die öffentliche Hand gegenüber dem Privaten in der Klemme. Sie kann der Firma nicht den Vertrag kündigen, weil sie aufgrund der erforderlichen öffentlichen Ausschreibung Monate auf eine neue Firma warten müsste. Natürlich gibt es auch Schwächen in der Qualität bei Planern, Konsulenten und Bauherren. Aber in gleichem Maße nimmt auch die Qualität bei den ausführenden Firmen drastisch ab, auf allen Ebenen. Es wäre daher an der Zeit, sich bei der Ausbildung wieder auf das Handwerk (!) zu besinnen und es in den Vordergrund zu stellen, nicht das „Managen“. Die Vergabekriterien sind bei öffentlichen Ausschreibungen so zu ändern, dass die Spekulanten ausgeschlossen werden können. Das Bestbietersystem wird keine Verbesserung bringen.