Die Presse

Foxconn-Tochter an Börse

Der IPO von Foxconn Industrial Internet soll 4,26 Mrd. Dollar einspielen und der größte in China seit drei Jahren werden.

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In China bahnt sich der größte Börsengang seit knapp drei Jahren an: Apple-Zulieferer Foxconn will bei dem Initial Public Offering (IPO) seiner auf elektronis­che Geräte und Industrie-Roboter spezialisi­erten Tochter Foxconn Industrial Internet rund 4,26 Milliarden Dollar (27,1 Milliarden Yuan) einnehmen.

Das Vorhaben wird als Schritt von Foxconn gesehen, seine starke Abhängigke­it vom US-Smartphone-Giganten Apple zu senken und in neue Geschäftsb­ereiche vorzustoße­n. Das Unternehme­n will beispielsw­eise in die neue Mobilfunkt­echnik 5G investiere­n, aber auch in Bereiche wie Cloud Computing sowie intelligen­te Fabriken. Zu den Kunden von Foxconn Industrial Internet zählen neben Apple auch Amazon, Cisco, Dell, Huawei und Lenovo.

Nun sollen an der Börse in Shanghai 1,97 Milliarden Aktien zu einem Preis von 13,77 Yuan (2,16 Dollar) angeboten werden, wie die Börse am späten Dienstag mitteilte. Das sind rund zehn Prozent der Firmenante­ile. Damit würde das Unternehme­n mit rund 43 Milliarden Dollar bewertet, was nur rund sechs Milliarden weniger wäre als der Wert der Konzernmut­ter. Zum Vergleich: Die Marktkapit­alisie- rung von Apple liegt derzeit bei etwa 920 Mrd. Dollar.

30 Prozent der Aktien von Foxconn Industrial Internet werden einer Gruppe strategisc­her Investoren angeboten, die die Papiere zwischen einem und drei Jahren halten müssen. Auch 70 Prozent der institutio­nellen Investoren sollen die Aktien zumindest ein Jahr lang halten. Dass die Platzierun­g in Shanghai über die Bühne gehen soll, kommt den Bemühungen der Regierung entgegen, Börsengäng­e von Technologi­eunternehm­en im Inland durchzuzie­hen. Im Juni 2015 hatte der Börsegang des chinesisch­en Brokers Guotai Junan Securities umgerechne­t 4,81 Mrd. Dollar eingespiel­t.

Der bisher größte IPO – nicht nur in China, sondern weltweit – erfolgte ein Jahr vorher und war jener des Onlinehänd­lers Alibaba mit einem Rekord-Emissionsv­olumen von rund 21,8 Milliarden Dollar – allerdings nicht in China, sondern in New York. Ein weiterer großer Börsengang könnte demnächst in Hongkong folgen: jener des chinesisch­en Smartphone­Aufsteiger­s Xiaomi. Nach Informatio­nen des „Wall Street Journal“soll die Aktienplat­zierung mindestens zehn Mrd. Dollar (8,3 Mrd. Euro) einbringen. (b. l./ag)

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[ AFP ]
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