Ortners merkwürdige Gedankengänge
„Wie gefährlich sind Wahlen für den Wohlstand eines Staates?“, „Quergeschrieben“von Christian Ortner, 18. 5. Christian Ortner, der sonst durch erfrischend „andere“, durchaus nachvollziehbare Standpunkte auffällt, hat sich diesmal in recht merkwürdige Gedankengänge verstiegen: Er teilt uns mit, dass „Demokratie jene Staatsform sei, die immanent dazu neigt, das (. . .) Staatswesen finanziell zu ruinieren“und unterstellt weiter, dass „autoritäre Systeme“derartige Fehler eher vermeiden.
Woher nimmt er diese Gewissheit? Welche Systeme sind gemeint? Etwa das glanzvolle geldpolitische Wirken von Simbabwes Diktator Mugabe? Oder die römische Kunst der Geldentwertung, wo zuletzt Kaiser Diokletian den Silbermünzen so lange Kupfer beimengte und so die Inflation anheizte, bis er das damalige Weltreich ruinierte? Oder meint er autoritäre kommunistische Systeme wie etwa die wirtschaftlich so erfolgreiche DDR?
Ortner erklärt uns auch gleich, wie’s um die EU steht: Wenn wir in der EU weiter demokratisch organisiert blieben, dann sei das unser sicherer Untergang. Nur autoritäre Regierungen könnten uns noch davor retten, dass Italien am Ende uns alle ruiniert. Ja, geht’s noch? Habe ich „Die Presse“vor mir, oder die Postwurfsendung einer lokalen rechtsrechten Splittergruppe? Erich Gonschorowski, 5580 Tamsweg