Als die Dinosaurier gingen, gingen auch viele Vögel
Weil die Wälder abbrannten, starben die ersten Baumbewohner aus.
Als vor 66 Millionen Jahren bei Chixculub vor Yucatan ein Asteroid in die Erde fuhr – er war etwa zwölf Kilometer groß, kam mit 20 Kilometern pro Sekunde und setzte beim Einschlag eine Milliarde Mal so viel Energie frei wie die Bombe von Hiroshima –, da war das doch zu viel für die, die nach einer ähnlichen Katastrophe 166 Millionen Jahre früher groß geworden waren und seitdem allen Widrigkeiten getrotzt hatten: die Dinosaurier.
Aber nun kamen drei Schläge nacheinander, erst die Hitze des Einschlags, dann Kälte durch den Rauch, der den Himmel verdüsterte, und dann wieder Hitze, nicht so stark, aber lang, durch das durch die Brände freigesetzte CO2. Die Größenordnung ist umstritten, in der jüngsten Analyse hat Ken MacLeod (University of Missouri) aus fossilen Fischzähnen in Tunesien herausgelesen, dass die Temperaturen 100.000 Jahre lang um fünf Grad erhöht waren ( Science 24. 5.).
Das war zu viel für die Dinos, aber nicht für alle: Die, die zu Vögeln geworden waren, überlebten. Das ist das gängige Bild, Daniel Field (Bath) korrigiert bzw. differenziert es nun: Auch viele Vögel verschwanden – alle, die auf Bäumen lebten. Denn diese brannten durch den Einschlag erdweit ab, bezeugt wird es von Holzkohle und, vor allem, von Sporen derer, die die abgebrannten Flächen als Erste besiedelten: Farne.
Es zeigt sich auch an Fossilien von Vögeln selbst: Die mit leichten Beinen für das Leben auf Ästen verschwanden, die mit kräftigen für das Leben auf dem Boden blieben (Current Biology 24. 5.). Als neue Bäume kamen, stiegen manche der Bodenbewohner hinauf und bekamen wieder grazile Beine. (jl)