Die Presse

Mekong-Fisch und Mozzarella

Essen wie Gott in Laos. Die Tempel- und ehemalige Residenzst­adt der laotischen Könige fasziniert mit ihren Kultbauten und ihren ziemlich entspannte­n Einwohnern. Im Umfeld locken zudem kaskadiere­nde Wasserfäll­e und eine Büffelfarm.

- VON MACIEJ TADEUSZ PALUCKI

Wer kennt ihn nicht, den sarkastisc­hen SynthieKla­ssiker aus den Achtzigerj­ahren „One Night in Bangkok“von Murray Head, der freilich eher orientalis­ch als asiatisch klingt. Die Hauptstadt Thailands ist eine pulsierend­e, lebendige, laute, vielfältig­e Metropole, die man zumindest einmal in seinem Leben erlebt haben sollte. Stichwort: Orte, die man vor seinem Tod gesehen haben sollte – zugegeben eine semantisch drastisch anmutende Kategorie.

Die Metropole ist wie gesagt nicht nur einen (mehrtägige­n) Besuch wert, sie öffnet das Tor oder besser gesagt das Gate, um weitere fasziniere­nde Orte und Länder zu bereisen. Nach Australien sind es „nur noch“acht Stunden, noch weiter nach Neuseeland zehn Stunden Flugzeit.

Wem nach der ohnehin schon langen Anreise nach Bangkok nicht mehr nach einem Flug plus einer weiteren Zeitumstel­lung ist (auch wenn die Filmauswah­l bei Fluglinien so groß ist, dass man problemlos mehrfach den Erdball umkreisen könnte), dem sei Laos, genauer gesagt das Unesco-Weltkultur­erbe, die Tempelstad­t Luang Prabang am Mekong-Fluss, empfohlen. Der Flug kostet wirklich kein Vermögen. Es zahlt sich definitiv aus. Von Wien aus über Bangkok mit Thai Airways ab ca. 660 Euro nach Luang Prabang (16:30 Stunden, retour in 18:45 Stunden). Seit dem 20. April verbindet Thai Airways Wien fünfmal in der Woche mit der thailändis­chen Hauptstadt mit dem Dreamliner. Jeweils montags, donnerstag­s, freitags, samstags und sonntags wird die Strecke mit einer Boeing 787-800 bedient, die über 22 LieFlat-Business-Class- und 234 EconomyCla­ss-Sitze verfügt. Der Flug von Wien nach Bangkok mit der Flugnummer TG937 verlässt Wien jeweils um 14.35 Uhr und landet am nächsten Morgen um 5.35 Uhr in der

Nach knapp zwei Stunden, mit einer Propellerm­aschine von Bangkok Airlines oder Lao Airlines befindet man sich im Landeanflu­g und schwebt – fasziniere­nd nah – über die wunderschö­ne grüne Bergwelt der Region. Der pittoreske Flughafen erinnert ob seiner Größe, und ja, auch seiner Infrastruk­tur, etwa an jenen von Tirols thailändis­chen Metropole. Der Rückflug hebt um 1.20 Uhr auf dem Suvarnabhu­mi-Flughafen ab und erreicht Wien um 7.15 Uhr morgens.

U. a. mit dem Akademisch­en Reisediens­t, ARR Natur- und Kulturreis­en, Dertour, Ikarus/Dodo Tours, Jumbo Touristik, Kneissl Touristik, Meier’s Weltreisen, Mondial, Pur Touristik, Raiffeisen Reisen, Reisethek, TUI und Windrose Finest Travel Reiseservi­ce.

Die Kosten der Pressereis­e wurden von den Avani Hotels & Resorts getragen. Landeshaup­tstadt Innsbruck. Der Vergleich ist stimmig, es gibt da und dort Berge und auch den Begriff „heilig“. In Luang Prabang scheint die Zeit wirklich stehen geblieben zu sein. Nein, das ist nicht bloß eine Floskel. Im Souvenirla­den kann man neben kleinen laotischen Flaggen auch jene der Sowjetunio­n kaufen. Apropos kaufen: Die Einreise erfolgt nur mit einem Visa on Arrival. Bezahlt wird dann aber in Dollar und nicht in Rubel.

Auch wenn nicht allzu weit von Bangkok entfernt, ist es hier doch völlig anders – ruhiger, bodenständ­iger, konservati­ver. Die laotische Bevölkerun­g legt gesteigert­en Wert auf Traditione­n. So dürfen einheimisc­he Frauen gesetzlich nicht mit Ausländern liiert sein, Ausländer dürfen kein Land besitzen, sagt Andrew Jansson, General Manager des erst im März 2018 eröffneten neuesten Hotels der Avani-Kette.

Seine Vita, die er bei einem gemeinsame­n Abendessen anriss, liest sich abenteuerl­ich und vielfältig. Als Kind einer Thai und eines Schweden studierte er Hotellerie in der Schweiz und später in Boston. Jansson arbeitete in Israel, Berlin, Indonesien, Malaysia und Thailand. Nun hat es ihn nach Laos verschlage­n. „Ich liebe dieses Land“, sagt Jansson, „den entspannte­n Lebensstil der Einheimisc­hen. Die Dinge brauchen hier ihre Zeit.“Und vor allem auch das Essen: Kai Pen, getrocknet­es Wassergras aus dem Mekong mit Gebirgsses­am, gehört zu den Köstlichke­iten der Region. Jansson schwärmt davon. Anschließe­nd werden Buntbarsch­Ceviche, „Mekong River Fish“, süße Luang-Prabang-Würste und der obligatori­sche Klebereis serviert. Durch die Bank spicy, versteht sich. Beim Dessert, einem ChiliSchok­oladen-Mousse, wird ebenfalls nicht mit Schärfe gegeizt.

Die laotische Küche hinterläss­t einen vorzüglich würzigen Eindruck. Das schätzen auch die asiatische­n Touristen, die immer noch das Ranking der Besucher von Luang Prabang anführen. Hinter

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