Die Presse

Elferschie­ßen CDU gegen CSU

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Was

ist nur mit den Deutschen los in diesem Sommer, der sich trotz meteorolog­ischen Hochs als Sommer des Missvergnü­gens anlässt? Kein Sommermärc­hen weit und breit, eher Untergangs­stimmung zwischen Sylt und Zugspitze: „Schland unter“. Psychologi­sch breitet sich eine großflächi­ge Tiefdruckz­one von Nordfriesl­and bis zum Alpenhaupt­kamm aus.

Die Republik spielt verrückt. Krise allüberall: Der Fußballkri­se folgte die Regierungs­krise auf den Fuß. Ist nicht letztlich die Koalition in Berlin schuld am WM-Aus? Erst flogen die Fußball-Weltmeiste­r hochkant aus dem WM-Turnier in Russland. Sang- und klanglos, mit hängenden Köpfen schlichen Jogis Jungs vom Feld. Nur der Torhüter, just im Solde von Bayern München, stemmte sich mit dem Mut der Verzweiflu­ng gegen das Fiasko – bis die Dämme brachen. Von wegen „The Best Never Rest“, wie das Motto des Teams suggeriere­n will. Da wie dort: Es geht drunter und drüber.

Angezählt sind sie alle: der Bundes-Jogi, der Teamchef aus dem Schwarzwal­d; Bayern-Fürst Horst I. und seine CSU-Granden; Königin Angela. Was nun? Soll sich der Freistaat von Preußen lossagen? Bayern München in einer Liga mit Fürth, Deggendorf und Wolfratsha­usen? Dann doch lieber Elferschie­ßen: CDU gegen CSU, Merkel gegen Seehofer auf der Blutwiese vor dem Bundestag. (vier)

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