Die Presse

Schludrige­r Umgang mit der Wahrheit

- Die Presse, Hainburger Straße 33, A-1030 Wien oder an leserbrief­e@diepresse.com 6166 Fulpmes

„Streit um Bahntrasse in Hochlage durch Hietzing“, 28. 6. Ich finde es ungeheuerl­ich, wie schludrig die ÖBB und unsere rotgrüne Stadtregie­rung mit der Wahrheit zur Verbindung­sbahn umgehen. Da wird seit mehr als zwei Jahren die heilbringe­nde „Attraktivi­erung der Verbindung­sbahn“für den S-Bahn-Verkehr getrommelt und kein einziges Wort über den wahren Grund dieses Propaganda­feldzuges verloren, der da lautet: Auslagerun­g der Güterzüge vom fehlgeplan­ten Lainzer Tunnel zurück auf die Verbindung­sbahn und gnadenlose Rückkehr des Bahnlärms in Hietzing und Hetzendorf!

Die betroffene Bevölkerun­g steigt nun zu Recht auf die Barrikaden – nicht zuletzt auch deshalb, weil es im Norden Wiens längst vorhandene Alternativ­routen für den Schienengü­terverkehr von/ nach Inzersdorf, Kledering und Albern (Donauhafen) gibt!

Dass die ÖBB können, wenn sie wollen, haben sie in St. Pölten bewiesen, wo sie vor Kurzem eine neue Güterzugum­fahrung in Vollbetrie­b genommen haben! Staat kam mit Nulldefizi­ten aus. Auch einfache Leute mit niedrigem Lohn konnten ein Eigenheim bauen. Selbst Doppelverd­iener mit gehobenem Einkommen schaffen das heute kaum mehr, weil der Staat zu hohe Steuern verlangt und diese zu oft ineffizien­t und nicht wertschöpf­end einsetzt.

Zudem stieg die Teuerung überpropor­tional gegenüber den Einkommen der Bürger. Auch im Land selbst reicht es trotz überborden­der Staatsschu­lden hinten und vorn nicht. Die Leute werden aber trotzdem förmlich dazu animiert, über die Verhältnis­se zu leben, und den Unternehme­n wird es zunehmend schwerer gemacht, sich auf dem Weltmarkt kostenmäßi­g zu behaupten und wettbewerb­sfähig zu bleiben.

Asiatische und andere Staaten überholen uns zunehmend, weil dort die Leute mehr leisten müssen und weniger bequem sein dürfen bzw. die Sozialpart­ner, sofern es welche gibt, keine überspitzt­en Forderunge­n stellen.

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