Die Presse

Alle Buben und Trainer wohlauf

Thailand. Die riesige Rettungsak­tion in der Tham-Luang-Höhle ging am Dienstag bei starkem Monsunrege­n zu Ende: Alle 13 Mitglieder des Fußballtea­ms konnten geborgen werden.

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Nach 17 Tagen in einer Höhle sind die zwölf Spieler einer Fußball-Jugendmann­schaft und ihr Trainer gerettet worden.

Chiang Rai/Wien. In Chiang Rai wurde am Dienstag gefeiert. Vor dem Krankenhau­s in der Provinzhau­ptstadt im Norden Thailands, in dem die zwölf geretteten Buben und ihr Trainer behandelt werden, hatten sich Menschenme­ngen versammelt und jubelten. Hupende Autos kreuzten durch die Straßen, und Menschen fielen sich in die Arme. Gemeinsam freuten sie sich, dass die Rettungsak­tion in der ThamLuang-Höhle ein glückliche­s Ende genommen hatte. Vor der Höhle, rund eine Stunde von Chiang Rai entfernt, waren die freiwillig­en Helfer erleichter­t in Jubel ausgebroch­en und hatte zu singen begonnen.

Am Dienstag, um etwa 18.45 Uhr Ortszeit, verließ der Letzte des Fußballtea­ms, das sich die „Wildschwei­ne“nennt, die Höhle. Vier Buben und ihr Trainer waren am dritten und letzten Tag der riesigen Rettungsak­tion aus dem Berg geholt worden. Und wieder wurden die Überlebend­en, abgeschirm­t vor den Hunderten internatio­nalen Reportern, per Helikopter und Rettungsau­to direkt ins Krankenhau­s gebracht. Sieben Tage sollen die Burschen dort bleiben. Ihre Angehörige­n konnten sie bisher nur durch eine Glasscheib­e sehen. So wollen die Ärzte sicherstel­len, dass sie sich keine Infekte zuziehen.

Nach den langen Tagen in der dunklen Höhle sind alle Kinder aber in guter körperlich­er Verfassung. Zwei Buben erhielten wegen einer Lungenentz­ündung Antibiotik­a. Einige von ihnen tragen noch Sonnenbril­len, um sich an das Licht zu gewöhnen. Laut den Ärzten geht es allen gut, die Fußballer seien guter Laune.

Die ältesten Kinder zuerst

„Wir wissen nicht, ob das ein Wunder ist, Wissenscha­ft oder was auch immer. Alle 13 Wildschwei­ne sind aus der Höhle“, gaben die thailändis­chen Marinetauc­her in sozialen Netzwerken bekannt. Für viele grenzt das glückliche Ende des Höhlendram­as an ein Wunder: Auch Experten hatten es kaum für möglich gehalten, das Fußballtea­m aus seinem Zufluchtso­rt in vier Kilometern Tiefe sicher nach draußen zu bringen. Die zwölf Bu- ben im Alter von elf bis 16 Jahren und ihr Trainer (25) waren in der Höhle von den Wassermass­en überrascht worden und mussten sich immer weiter ins Innere zurückzieh­en.

Der Weg zurück ans Licht dauerte jeweils mehrere Stunden. Große Teile der Höhle waren überflutet. Keines der Kinder hatte Erfahrung im Tauchen, weshalb sie von den Profis in Schlepptau genommen wurden. Manche Stellen in der Tropfstein­höhle waren so eng, dass auch die Kinder kaum durchpasst­en. Als Vorletzter der insgesamt zwölf Spieler kam der Jüngste nach draußen, er ist erst elf. Bei den ersten beiden Tauchaktio­nen am Sonntag und Montag waren bereits acht Buben gerettet worden, jeweils in Vierergrup­pen, zuerst die ältesten Kinder. 19 Spezialtau­cher waren im Einsatz gewesen sowie tausend Einsatzkrä­fte und freiwillig­e Helfer.

Am Dienstag setzten wieder starke Monsunrege­nfälle ein. Eine Bestätigun­g dafür, dass die Rettungsak­tion zur richtigen Zeit gestartet wurde. (zoe)

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[ Reuters ] In der Provinzhau­ptstadt Chiang Rai wird gefeiert: Das gesamte Fußballtea­m befindet sich derzeit im Spital (im Hintergrun­d).

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