Berlin verbietet türkische Rockergruppe
„Osmanen Germania“dürften auch in Österreich aktiv sein.
Erpressung, Mordversuch, Drogenhandel, Zwangsprostitution, Freiheitsberaubung: Die Ermittler werfen der deutschen Rockergruppe „Osmanen Germania“, die sich größtenteils aus Türken und türkeistämmigen Deutschen zusammensetzt, viel vor. Nun hat Innenminister Horst Seehofer mit Verweis auf das Vereinsgesetz die Gruppe samt ihren Niederlassungen in den Bundesländern verboten.
„Von dem Verein geht eine schwerwiegende Gefährdung für individuelle Rechtsgüter und die Allgemeinheit aus“, schreibt das Ministerium. Zudem liefen in der Früh Razzien in Rheinland-Pfalz, BadenWürttemberg, Bayern und Hessen. Die „Osmanen Germania“gibt es erst seit etwa drei Jahren. Innerhalb kürzester Zeit konnten sie Hunderte Mitglieder rekrutieren und Niederlassungen ausbauen. Ermittler in Nordrhein-Westfalen gehen von einer Nähe zur türkischen Regierungspartei AKP aus. Demnach sollen die Rocker über den türkischen Abgeordneten Metin Külünk Gelder erhalten haben, die unter anderem für Waffen ausgegeben worden sind, berichten deutsche Medien.
Als Security aktiv
Vor zwei Jahren meldeten die „Osmanen Germania“über ihre Kanäle in sozialen Medien, dass eine Niederlassung auch in Österreich eröffnet wurde. Im Zentrum steht ein Boxklub in WienFavoriten, der jedoch nach Außen nicht als „Osmanen-Germania-Filiale“tritt. Strafrechtlich relevante Aktivitäten haben Österreichs Behörden bislang nicht ausmachen können. Die „Osmanen Germania“treten wie die „Hells Angels“auf, nur legen sie keinen Wert auf Motorräder. In der Vergangenheit sollen sie als Security für Veranstaltungen von der türkeistämmigen Community eingesetzt worden sein. (ag./red.)