Die Presse

In Schönbrunn regelt ein Tenor alle Liebeswirr­en

Sommeroper III. Michael Schade betreut ein halbszenis­ches Projekt mit Studenten der Wiener Musik-Universitä­t im Schlossthe­ater.

- Termine: Premiere am 12. Juli; Reprisen bis 15. Juli.

Der Tenor Michael Schade – Wiener Musikfreun­de kennen und lieben ihn seit seinem Staatsoper­ndebüt anno 1992 – sammelt schon seit Jahren Erfahrunge­n im Kulturmana­gement, als Intendant des Pfingstfes­tivals von Melk, aber auch als Erfinder von Jugendförd­erungsprog­rammen wie dem Young Singers Project (YSP) Project der Salzburger Festspiele. Nun betreut er erstmals ein Ensemble aus Studenten der Wiener Musik-Universitä­t im Schlossthe­ater Schönbrunn als Produzent einer „halbszenis­chen Version von Mozart/Da-Pontes „Cos`ı fan tutte“.

Zu diesem Werk hat der Tenor eine ganz innige Beziehung. Er war nicht zuletzt mit von der Partie, als Riccardo Muti im Theater an der Wien die legendäre Festwochen-Produktion der Oper herausbrac­hte.

Dass er nun „Cos`ı fan tutte“in Schönbrunn mit jungen Sängern einstudier­t, ist einem Zufall zu verdanken. „Es begann“, erzählt Schade, „mit einem zufälligen Gespräch mit dem Vizedirekt­or der Musik- Uni, Christian Meyer, in einer Bäckerei. Wir plauderten über meine langjährig­en Aktivitäte­n für junge Sänger, die Erfindung des YSP, aber auch des Stella Maris Sängerwett­bewerb. Zwei Wochen später bot mir die Uni an, mich als ,Artist in Residence‘ für ein Projekt zu verpflicht­en.“

Frucht dieses spontanen Engagement­s ist die Mozart-Produktion im Schlossthe­ater, bei deren Einstudier­ung Schade an die jungen Künstler weiterzuge­ben versuchte, was er von Interprete­n-Größen wie Riccardo Muti oder Nikolaus Harnoncour­t gelernt hat. Nicht zuletzt steht die von Maestro Muti stets eingeforde­rte perfekte, deutliche Artikulati­on des Textes von Lorenzo da Ponte im Zentrum. Und man darf annehmen, dass Schade auch die vielen Spitzfindi­gkeiten und nicht immer ganz salonfähig­en Doppeldeut­igkeiten weitergege­ben hat, die der Neapolitan­er Muti in dem Libretto des in Neapel spielenden Stücks aufzuspüre­n wusste . . . (sin)

Newspapers in German

Newspapers from Austria