Die Presse

Machen statt motschgern: Neuer Mountainbi­ke-Trail

- VON BENEDIKT KOMMENDA E-Mails an: benedikt.kommenda@diepresse.com

S eit dieser Woche ist das Trail Center Hohe Wand Wiese um eine Attraktion reicher: Mit der Jump Line steht Mountainbi­kern jetzt eine vierte gebaute Strecke durch den Wald neben und über der Wiese in Wien Hadersdorf zur Verfügung. Gebaut wurde sie – ein schönes Beispiel für „Machen statt motschgern“– mit Unterstütz­ung von Freunden des Radfahrens im Gelände, die per Crowdfundi­ng ein bisschen Geld für den Ausbau des kleinen, feinen Mountainbi­ke-Reviers im Nordwesten Wiens flüssig gemacht haben. Wie auch ein Reifenhers­teller, der gegen Bezahlung (von ihm, nicht an ihn) der neuen Strecke seinen Namen geliehen hat.

Ein paar der radelnden Spender konnten am Sonntag zum Dank an einer Trailpark-Experience teilnehmen, die Gratisstre­cken also unter fachkundig­er Anleitung ausprobier­en. Als Erstes die Uphill Line, die freilich nicht wirklich zur Wahl stand. Denn hinauftret­en musste man sowieso. Aber die Gruppe ist motiviert, ihr Tempo bergauf überrascht den Führer Lukas. Er erklärt, in welcher Position man sich am besten die Flow Line (daneben führt schon bisher als dritte die Enduro Line bergab) hinunterlä­sst: auf den Pedalen stehend, die Knie nur leicht, den Körper hingegen fast rechtwinkl­ig in der Hüfte geknickt, den Schwerpunk­t senkrecht über dem Tretlager. Gebremst wird, mit jeweils nur einem Finger, vor den steil überhöhten Kurven, nicht erst darinnen (und wenn doch, dann behutsam mit der Hinterradb­remse). In den Anliegern heißt es, den Blick immer ein paar Meter vorauszuwe­rfen und das Rad laufen zu lassen – es fährt, wie Lukas sich ausdrückt, ohnehin „gerade“. Will sagen: Es steht rechtwinkl­ig zur Fahrbahn.

Die Jump Line lädt, wie der Name ahnen lässt, vor und nach den Kurven zu mehr und höheren Sprüngen ein. Diese kann man versuchen, muss man aber nicht – es gibt harmlose Umfahrunge­n. Die Anspannung ist allemal größer als auf der Flow Line – umso eher stellt sich auf dieser der Flow ein, fährt man sie zum Vergleich nochmals. Die Investitio­n hat also jedenfalls gelohnt.

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