Die Presse

Weniger Schaden

Naturkatas­trophen. Die Katastroph­enschäden haben sich im ersten Halbjahr 2018 auf 33 Mrd. Dollar halbiert.

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Stürme, Überschwem­mungen und Erdbeben haben im ersten Halbjahr 2018 so wenig Schaden angerichte­t wie seit 13 Jahren nicht mehr. Die Münchener Rück (Munich Re) zählte in ihrem am Mittwoch veröffentl­ichten Naturkatas­trophenber­icht Gesamtschä­den von 33 Mrd. Dollar (28 Mrd. Euro) auf – halb so viel wie ein Jahr zuvor. Weniger waren es zuletzt im ersten Halbjahr 2005: inflations­bereinigt 29 Mrd. Dollar.

Die Versichere­r und Rückversic­herer kamen allerdings nicht so glimpflich davon. Mit 17 Mrd. Dollar mussten sie für Naturkatas­trophensch­äden fast so viel zahlen wie im Durchschni­tt der vergangene­n 30 Jahre (17,5 Mrd. Dollar). Der Hauptgrund: Immer mehr Unternehme­n und Private versichern sich gegen Naturgefah­ren.

Münchener-Rück-Vorstand Torsten Jeworrek zeigte sich nach der verheerend­en Bilanz des Jahres 2017 erleichter­t: Es sei gut, dass nach extremen Katastroph­en mit Rekordschä­den wieder eine Phase mit geringen Schäden eingetrete­n sei.

Allerdings war auch die erste Hälfte des vergangene­n Jahres für die Branche ruhig verlaufen, ehe eine Serie von Wirbelstür­men und Erdbeben vielen Versichere­rn und Rückversic­herern die Bilanz verhagelte. Die Kehrseite der Medaille: Nachdem die Preise nach der Unwetterse­rie zunächst vor allem in wettergefä­hrdeten Regionen anzogen, tun sich die Rückversic­herer derzeit wieder schwerer, Erhöhungen durchzuset­zen.

Insgesamt zählte die Münchener Rück im ersten Halbjahr 430 Naturkatas­trophen, mehr als von Jänner bis Juni 2017 (380). Mit 3000 (2017: 5540) Todesopfer­n forderten sie aber weit weniger Menschenle­ben. (Reuters)

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