Eröffnungsspiel im neuen Austria-Stadion
Austria. Die Generali-Arena ist Favoritens neues Schmuckstück, das moderne Stadion lockt, bietet 17.500 Zuschauern Platz. Mit der Eröffnung gegen Dortmund steht Violett aber unter Erfolgszwang.
Am Freitag startet die Austria mit dem Spiel gegen Borussia Dortmund in der sanierten Generali Arena in die neue Saison. Die Sanierung des Stadions kostete insgesamt 42 Millionen Euro.
Markus Kraetschmer, Austrias AG-Vorstand, hat nicht zu viel versprochen. Acht Minuten dauert die Fahrt mit der U1 aus der Stadt bis zum Verteilerkreis. Dann folgt ein Fußmarsch von fünf Minuten – und man steht vor der neuen Heimstätte der Violetten: der für 42 Millionen Euro um- und ausgebauten Generali-Arena.
Am Mittwochvormittag wurde zwar noch vereinzelt gehämmert, liefen die finalen Anstriche, um ja für die Eröffnung am Freitag geschmückt zu sein. Dann muss nicht nur Favoritens neues Schmuckstück bereit sein, sondern auch Austria. Mit dem Hit gegen Dortmund (19 Uhr, ORF Sport plus, live) beginnt für Trainer Thomas Letsch die Saison, in der alles nicht nur neu sein, sondern besser werden muss. Platz sieben, kein Europacup und bittere Pleiten kann sich Austria nicht mehr leisten.
17.500 Sitzplätze bietet das neue Zuhause, am Freitag und zum Saisonstart am 26. Juli gegen Innsbruck wird es ausverkauft sein. Auch wird das in Wien bereits in Hütteldorf erlebte Phänomen des „Stadiontourismus“helfen, vor vollem Haus zu spielen.
Kindergarten an Spieltagen
Danach sind Siege unerlässlich, soll sich die Arena rentieren. Ein Länderspiel (3. September gegen Schweden), das Frauen-Champions-League-Finale 2020 oder die ÖFB-Cup-Endspiele wären ein Zubrot. Zwei bis drei Millionen Euro sollen pro Saison mit dem Stadion erwirtschaftet werden. Dass trotzdem nur der sportliche Erfolg über das Gedeihen des Klubs entscheidet, war ihm vollkommen bewusst. Kraetschmer: „Austria muss wieder Erfolg haben, auch im Europacup spielen, da gibt es für mich wirklich keine Diskussion. Das ist das einzige, das große Ziel.“
Nach dem Flop der vergangenen Saison ist jetzt alles neu. Franz Wohlfahrt ist Geschichte, Ralf Muhr als Technischer Direktor verantwortlich neben Letsch. Dahinter zieht nur der AG-Vorstand die Fäden. Austrias Budget soll sich auf 27 Mio. Euro belaufen, wäre damit in den Top drei der Liga hinter Salzburg und Rapid. Mit dem „familienfreundlichsten Stadion Österreichs“(Bars, Merchandising, sogar Kindergarten an Spieltagen) und Sponsoren wie BWT oder Harreither wären weitere Geldquellen bereits erschlossen.
Und Gazprom?
Das Gerücht, der Energiekonzern Gazprom würde als Sponsor auch einen zweistelligen Millionenbetrag beisteuern, kommentierte Kraetschmer, seit 1997 Austria Manager, nicht. „Darüber reden wir erst, wenn es etwas offiziell zu vermelden gibt“, wies er die „Presse“Frage energisch ab. Die Werbeflä- chen sind vergeben, das Trikot beflockt – dass die Russen als Anteilseigner einsteigen, erscheint noch realistisch. „Strategische Pläne“bei der Suche nach neuen Partnern – der Funktionär mimte den Diplomaten – gebe es. 24,9 Prozent des Klubs würde man anbieten.
Sportlich hat sich Violett nach dem zweijährigen Exil im Prater auch komplett neu aufgestellt. Sax, Ebner, Jeggo, Matic,´ Schoissengeyr, Turgeman (ISR), Edomwonyi (NIG), Igor (BRA) – sie sollen helfen, dass Letschs auf Gegenpressing ausgerichtete Fußballphilosophie nicht nur verstanden, sondern friktionsfrei umgesetzt wird. „Austria wird sich weiterentwickeln, wachsen“, sagte Kraetschmer und lobte Nachwuchsakademien, Regionalprogramme und die beiden Trainingsplätze hinter der Nordtribüne aus. Sogar sie würden über Rasenheizungen verfügen. Nur, ein Stadion allein ist noch keine Erfolgsgarantie.