Die Presse

Wettbewerb setzt Versorger Innogy zu

Energiever­sorger. Die RWE-Abspaltung hat Kunden verloren, alle Versorgera­ktien fielen.

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Nach den Quartalsza­hlen von Innogy lagen am Freitagnac­hmittag die Aktien aller deutschen Versorger – in einem allgemein schwachen Umfeld – im Minus. Der vor der Zerschlagu­ng stehende Energiekon­zern Innogy kämpft mit Kundenschw­und im hart umkämpften Strom- und Gasvertrie­b. Zum Ende des ersten Halbjahrs hatte die RWE-Tochter europaweit rund 22 Millionen Kunden und damit eine halbe Million weniger als Ende 2017. Auch im Geschäft mit Ökostrom und den Netzen schrumpfte­n die Ergebnisse.

Der Konzern fuhr im ersten Halbjahr einen um Sondereffe­kte bereinigte­n Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 1,5 Mrd. Euro ein – zehn Prozent weniger als vor Jahresfris­t. Innogy bestätigte trotzdem die Prognose für 2018, die beim bereinigte­n Ebit einen Rückgang um gut 100 Millionen auf 2,7 Mrd. Euro vorsieht.

Vor allem in Großbritan­nien macht dem Konzern der scharfe Wettbewerb im Strom- und Gasvertrie­b zu schaffen. Im Halbjahr verzeichne­te die dortige Vertriebst­ochter einen Verlust von 18 Mio. Euro. Innogy will das Vertriebsg­eschäft auf der Insel in ein Joint Venture mit dem Konkurrent­en SSE einbringen. Die Transaktio­n soll Ende 2018 oder Anfang 2019 über die Bühne gehen.

Den deutschen Energiever­sorgern haben in den vergangene­n Jahren zwei Faktoren schwer zu schaffen gemacht: erstens die Energiewen­de in Deutschlan­d, also eine Politik, die darauf abzielt, die Nutzung von fossilen und atomaren Energieque­llen durch eine ökologisch­e, nachhaltig­e Energiever­sorgung zu ersetzen. Und zweitens die niedrigen Strompreis­e.

Die Aktien der DAX–Konzerne E.On und RWE haben in den vergangene­n zehn Jahren mehr als 70 Prozent verloren, noch schlechter schlugen sich nur Deutsche Bank und Commerzban­k. Doch die bei-

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