Wir gehen in die Verlängerung
Griechenland. Wer einmal auf der Insel Kos in der östlichen Ägäis gelandet ist, kommt gern wieder. Zu den Menschen, an die Strände, für die Sonnenuntergänge.
Länger bleiben als geplant, dann bald wiederkommen: Es scheint, als hätte Kos eine eigene Anziehungskraft auf Nichtinsulaner, ein gutes Beispiel dafür ist das Neptune Hotels Resort & Spa beim kleinen Hafenort Mastichari im Norden der Insel. Hoteleigentümer Wotan Paulus geht mit seiner kleinen Tochter auf dem Arm durch das große Restaurant, vor etlichen Jahren ist er selbst als Bub zwischen den Tischen herumgewuselt. Die Anlage ist seit mehr als 25 Jahren im Besitz der Allgäuer Familie, Paulus ist regelmäßig hier, mit Frau und Kindern. Zu tun ist eben immer etwas auf einem Areal mit über 150.000 Quadratmetern Fläche, fast 600 Zimmern und Suiten, vier Restaurants, acht Bars, zwölf Themengärten mit Skulpturen griechischer Götter.
In letzter Zeit wurde viel renoviert, High-end-Suiten wurden ausgebaut, Gazebos für den Sandstrand angeschafft. Und eine Nachhaltigkeitsmanagerin eingestellt, die sich darum kümmert, dass Strom (zu 80 Prozent aus eigenen Solarpaneelen) und Wasser gespart, Müll vermieden und recycelt wird, lokale Strukturen gestärkt werden.
Das honorieren die Urlauber, die sich selbst bei voller Auslastung der Fünf-Sterne-Anlage auf dem großen Gelände verstreuen – zwischen Meer und grüner Liegewiese, vier großen Poollandschaf- ten und den niedrigen in griechischem Stil gehaltenen Wohneinheiten. „40 Prozent sind Stammgäste, und einige kenne ich schon seit meiner Kindheit“, lächelt Paulus. Und das schätzen auch die Mitarbeiter, so mancher aus dem Service hat den Hotelbesitzer aufwachsen gesehen.
Ganz so lang arbeitet Denise Burkart noch nicht als Gästebetreuerin im Resort; aus der einen, ursprünglich geplanten, Sommersaison ist mittlerweile aber die siebente geworden. Und Marcel aus Köln urlaubte schon als Kind mit seinen Eltern hier – jetzt bringt der 30-Jährige den Gästen Surfen und
Pfauenwald Plaka Kos: In einem Pinienwald (im Sommer vergleichsweise kühl) wohnen wildlebende Pfauen, viele Katzen und Wasserschildkröten. Besonders nett für Kinder. Verlassene Dörfer: Im Landesinneren kann man durch zu verlassene Orte streifen – Agios Dimitrios und Palio Pyli. Embros-Therme: Im Südosten von Kos sprudelt 49 Grad heißes, schwefelhaltiges Wasser direkt aus dem Meer, baden kann man auch darin.
Kos-Stadt: Rund um den Marktplatz in der Altstadt und an der Hafenpromenade gibt es zahlreiche Bars, Clubs und Restaurants (und sogar eine eigene „Barstraße“.) Kardamena: In der Hafenstadt an der Südküste mit vielen Cafes´ und Shops gibt es in den kleinen Gässchen und rund um Hafen und Promenade ein für Kos Segeln bei. Er will auf Kos bleiben, seine Idealvorstellung: „Im Sommer hier sein, im Winter in Asien.“Was sie an der Insel in der östlichen Ägäis, nah der türkischen Bodrum-Halbinsel so mögen? Dass es nicht überlaufen ist, sondern angenehm unaufgeregt, selbst in der Hochsaison. Die schönen Strände, die Sonne, die freundlichen Menschen, die vielen netten Ausflugsziele, wenn einmal nicht das Meer ruft.
Diese Mischung hat es auch der Oberösterreicherin Viktoria Dragosits angetan, die seit heuer im vergleichsweise reges Nachtleben. Lokaltipps: die Garden Bar und die Porto Eye Cafe Bar.
Knapp 17 Kilometer südlich von Kos liegt die Insel Nisyros, mit ein paar kleinen, malerischen Dörfern (etwa Mandraki) in typisch griechisch weißblauem Stil gehalten und mit bunter Blumenpracht geschmückt. Und mit einer Caldera in der Mitte, einem Kessel vulkanischen Ursprungs samt Museum. Ab Kardamena zum Beispiel dauert die Überfahrt auf Nisyros rund 45 Minuten.
TUI organisiert im Sommer ab Österreich elf wöchentliche Flugverbindungen nach Kos. www.tui.at
Fünf-Sterne-Hotel Neptune Hotels Resort & Spa, mit 596 Zimmern und Suiten und einer großzügigen Gartenlandschaft. www.neptune.gr
Infos auf www.visitgreece.gr April als Kinderbetreuerin in einem Ferienclub in Kardamena im Süden der Insel arbeitet. Wenn sie freihat, fährt sie zum Beispiel gern nach Zia, einen kleinen Ort im Landesinneren, am Dikeos-Gebirge, der sich sozusagen auf Sonnenuntergänge spezialisiert hat. Die zahlreichen Restaurants und Bars richten sich zum „Sunset“aus, der auf 300 Metern Seehöhe natürlich spektakulär ausfällt. Gleich nebenan und etwas ruhiger: der Naturpark Zia, inmitten von Olivenbäumen und Zypressen- und Pinienwäldern. Dort schlendert man Bächen entlang, sieht lokale Kräuter und Tiere, sitzt auf Terrassen, liegt in Hängematten und schaut, erraten, über die Insel in den Sonnenuntergang.
Rund 15 Kilometer in Richtung Nordosten liegt Kos-Stadt, das Hauptstädtchen mit knapp 20.000 Einwohnern. Von der Ausnahmesituation im Jahr 2015, als Tausende Flüchtlinge in Schlauchbooten auf der Insel gelandet sind, ist heute nichts mehr zu spüren. Die Schäden des starken Erdbebens vom letzten Jahr allerdings sind noch an vielen Ecken zu sehen. Egal, ob bei byzantinischen Kirchen, Minaretten und Moscheen, die von der bewegten Geschichte der Stadt erzählen.
Nichts angerichtet hat das Beben aber an einem der Highlights jeder Kos-Stadt-Führung: der Platane nahe der Altstadt, gleich beim Johanniterkastell, unter der schon Hippokrates gelehrt haben soll. Gestützt von Pfeilern, gehalten von Geländern, sieht sie gebrechlich aus, kein Wunder, bei einem kolportierten Alter von mehr als 2400, einem realistischen von immerhin 500 Jahren. Hippokrates von Kos, berühmtester Arzt des Altertums, Sohn der Insel und Vater der modernen Medizin, muss hier für vieles herhalten. Unzählige Lokale und Hotels sind nach ihm benannt, und auch die bedeutendste archäologische Stätte wird fälschlicherweise ihm zugeordnet. Das Asklepieion von Kos, ein