65.000 Immobilienverkäufe im ersten Halbjahr
Marktbericht. Noch zeichnet sich keine Verschnaufpause auf dem heimischen Immobilienmarkt ab, das zeigt eine Auswertung von Grundbuchsdaten. Die regionalen Unterschiede sind aber groß.
Um 7,6 Prozent mehr Immobilienverkäufe als im ersten Halbjahr des Vorjahres, um 74 Prozent mehr als vor fünf Jahren: Laut einer Marktanalyse des MaklerNetzwerks Re/Max verzeichnete der heimische Immobilienmarkt heuer im ersten Halbjahr wieder ein kräftiges Plus. Der „Immospiegel“, der auf einer Auswertung von Grundbuchsdaten basiert, weist für diesen Zeitraum 64.901 verbücherte Transaktionen aus, um 4589 mehr als im Vergleichszeitraum 2017.
„Immobilien als Investition für den Eigenbedarf sind weiterhin sehr begehrt“, sagt Re/Max-Austria-Chef Bernhard Reikersdorfer. Aber auch Anleger stecken ihr Geld – mangels attraktiver Alternativen – nach wie vor gern in Betongold. Die nach den vergangenen Rekordjahren erwartete „leichte Verschnaufpause“bei den Immobilienverkäufen lasse daher „im Großen und Ganzen weiter auf sich warten“, konstatiert Reikersdorfer.
Regional gibt es allerdings große Unterschiede: Stark gestiegen sind die Immobiliendeals vor allem in Wien und der Steiermark mit einem Plus von jeweils rund 15 Prozent sowie in Oberösterreich (+ zwölf Prozent) und Vorarlberg (+ 9,2 Prozent). Im Burgenland gingen sie dagegen um 4,9 Prozent, in Salzburg um 5,4 Prozent zurück.
Insgesamt nach oben ging es auch beim Investitionsvolumen: Die im ersten Halbjahr 2018 verbücherten Transaktionen erreichten in Summe einen Verkaufswert von 15,6 Mrd. Euro, das entspricht einer Steigerungsrate von 12,5 Prozent. Nach Bundesländern verzeichnete Vorarlberg mit einem Plus von 23,9 Prozent das größte Wachstum beim Investitionsvolumen, gefolgt von der Steiermark mit einem Zuwachs von 20,1 Prozent und Wien (plus 18,3 Prozent). Dagegen haben die Käufer in Tirol und Kärnten jeweils nur um rund ein Prozent mehr, in Salzburg sogar etwas weniger ausgegeben als im Vorjahr.
Getrieben werde der Markt auch von einer „Binnenwanderung“innerhalb Österreichs, sagt Reikersdorfer. Vor allem aus weniger gut erschlossenen Alpentälern und aus Randlagen der Steiermark, des Burgenlandes oder Kärntens zieht es demnach viele in die städtischen Ballungszentren und deren Speckgürtel.
Über die Preisentwicklung lassen sich aus der Analyse, die auf von Immounited gesammelten Grundbuchsdaten beruht, nur bedingt Rückschlüsse ziehen. Zumindest eine grobe Tendenz über alle Immobilientypen und Preislagen hinweg ist laut Re/Max jedoch ableitbar: Für Gesamtösterreich ergebe sich demnach ein Preisplus von rund vier Prozent, allerdings ebenfalls mit großen regionalen Unterschieden.
Fast ein Drittel (31,9 Prozent) des Wertes der im ersten Halbjahr verkauften Immobilien entfällt übrigens auf Wien: Dort wurde mehr investiert als im Burgenland, Kärnten, Vorarlberg, Salzburg und Tirol zusammen. (red.)