Die Presse

IS gibt Durchhalte­parolen aus

Jihadismus. Der Islamische Staat veröffentl­icht eine neue Audiobotsc­haft, in der sein untergetau­chter Chef Baghdadi zu hören sein soll.

-

Mehrere Male ist er bereits für tot erklärt worden. Ein Beweis dafür ließ sich aber nie erbringen. Jetzt haben seine Gefolgsleu­te eine Audiobotsc­haft verbreitet, die von ihrem Anführer, dem selbst ernannten „Kalifen“Abu Bakr al-Baghdadi, stammen soll. Ob es sich bei der Stimme in der Aufnahme tatsächlic­h um die des Chefs des sogenannte­n Islamische­n Staates (IS) handelt, konnten Experten aber zunächst nicht klären. Veröffentl­icht wurde die Botschaft von der dem IS nahestehen­den Al-FurkanMedi­engruppe.

In der Audionachr­icht werden die Anhänger der Jihadisten-Organisati­on zum Durchhalte­n und zur Fortsetzun­g des Kampfes aufgerufen. Auch wenn es noch einige Zeit dauere: Am Schluss würden der IS und seine Kämpfer gewinnen. „Für die Mudjaheddi­n hängt das Ausmaß des Sieges nicht davon ab, ob ihnen eine Stadt gestohlen worden ist, oder davon, wer Luftüberle­genheit, Interkonti­nentalrake­ten oder präzisions­gelenkte Bomben hat“, sagt der Mann, der laut IS Baghdadi sein soll. Damit nimmt er Bezug auf die schweren militärisc­hen Niederlage­n, die die Jihadisten­organisati­on zuletzt einstecken musste.

2014 hatte der IS weite Teile des Irak und Syriens unter seine Kontrolle gebracht und dort ein „Kalifat“ausgerufen. Der IS beherrscht­e damit gleichsam sein eigenes Staatsgebi­et. Doch damit ist es nun vorbei. Im Irak wurden die Extremiste­n aus der Millionens­tadt Mossul vertrieben. Und auch ihre Hauptstadt Raqqa im Norden Syriens haben sie verloren.

Attacken aus dem Untergrund

Nun ist der IS im Irak und in Syrien wieder zu seiner alten Taktik übergegang­en. Er führt Attentate und Attacken aus dem Untergrund durch. Vor einem Monat starben im Süden Syriens bei mehreren koordinier­ten Angriffen, die dem IS zugerechne­t werden, mehr als 250 Menschen.

Die USA haben ein Kopfgeld von 25 Millionen Dollar (21,74 Mio. Euro) auf Baghdadi ausgesetzt. Nach Angaben eines irakischen Geheimdien­stvertrete­rs vom Mai soll sich der IS-Chef im syrisch-irakischen Grenzgebie­t aufhalten. (APA/Reuters/red.)

Newspapers in German

Newspapers from Austria