Teures Öl lockt Multis an Bohrlöcher
Ölfeldausrüster SBO legt gute Zahlen und erwartet ein langjähriges Wachstum.
Der rasante Anstieg der Ölpreise seit Jahresbeginn macht sich auch beim heimischen Ölfeldausrüster Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment (SBO) bemerkbar. Aufträge, Umsatz (200 Mio. Euro) und Gewinn gingen in den ersten sechs Monaten 2018 deutlich nach oben. „Es ist genau das eingetreten, was wir zu Jahresbeginn angekündigt haben“, sagt SBO-Chef Grohmann zur „Presse“: Der hohe Rohstoffpreis lockt die Öl- und Gasförderer wieder zurück zu den Bohrlöchern – und sie erteilten SBO im ersten Halbjahr um zwei Drittel mehr neue Aufträge als im Vorjahresvergleich.
Stabiler Anker bleiben die Vereinigten Staaten, wo die Trendwende bereits 2017 deutlich zu spüren war. „Aber das ist nur die halbe Gleichung für uns“, betont Grohmann. Die SBO brauche auch den Rest der Welt, um wirklich reüssieren zu können. Genau das passiere jetzt: „Die internationalen Märkte ziehen Schritt für Schritt nach.“Der Ölpreis von knapp 75 US-Dollar je Fass müsste aus seiner Sicht ausreichen, um die Investitionen für einige Jahre anzukurbeln.
Voraussetzung dafür sei allerdings eine weiterhin gute Entwicklung der Weltkonjunktur. Die politischen Unsicherheiten auf dem Ölmarkt beobachtet das Unternehmen genau. So ist SBO selbstverständlich vom Iran-Boykott der Amerikaner voll betroffen. „Wir müssen uns an die Sanktionen hal- ten und machen dort keine Geschäfte mehr“, so Grohmann. In Russland warte das Unternehmen noch ab, wie die geplanten USSanktionen final ausformuliert seien. Die Verluste durch den IranBoykott seien jedenfalls „verschmerzbar klein“. Auch, weil die Nachfrage im Rest der Welt entsprechend hoch ist. SBO plant sogar den Ausbau der Werke in Vietnam, wo eine besonders starke Nachfrage zu spüren sei.
Der Umsatz des Unternehmens stieg im ersten Halbjahr um 47,4 Prozent auf 200 Mio. Euro, der Auftragseingang legte um 62,8 Prozent auf 244,1 Mio. Euro zu. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen wurde im Jahresvergleich auf 55,8 Mio. Euro mehr als verdoppelt. (auer)