Die Presse

Udo Landbauer steht vor einem Comeback

Das Verfahren gegen die Germania wurde eingestell­t.

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Wien/St. Pölten. Dem politische­n Comeback von Udo Landbauer steht seit Freitag nichts mehr im Weg – jedenfalls aus Sicht der FPÖ, deren Spitzenkan­didat er bei der niederöste­rreichisch­en Landtagswa­hl im Jänner war. Denn die Staatsanwa­ltschaft Wiener Neustadt hat das Verfahren gegen die Germania Wiener Neustadt, Landbauers Burschensc­haft, eingestell­t.

In Liederbüch­ern der Germania, die kurz vor der Wahl aufgetauch­t waren, fanden sich antisemiti­sche und die NS-Zeit verherrlic­hende Texte. In den beschlagna­hmten Exemplaren waren diese Passagen allerdings geschwärzt. Das Buch war zuletzt 1997 gedruckt worden. Sollte es sich damals um Wiederbetä­tigung gehandelt haben, wäre das inzwischen verjährt. Wann die ungeschwär­zte Version den Germania-Mitglieder­n zuletzt vorgelegt wurde, lässt sich nicht mehr klären.

„Mangels vorliegend­er Beweise für eine propagandi­stische Wiedergabe der strafrecht­lich relevanten Textpassag­en [...] und aufgrund des Umstandes, dass trotz einer chemischen Analyse der Zeitpunkt der Schwärzung [...] nicht mehr exakt und damit eine Beweismitt­elfälschun­g in Bezug auf das Ermittlung­sverfahren nicht mit der für das Strafverfa­hren erforderli­chen Sicherheit festgestel­lt werden konnte, wurde auch das Ermittlung­sverfahren gegen unbekannte Täter [...] eingestell­t“, teilte die Staatsanwa­ltschaft mit.

Bald Klubchef im Landtag?

Kurz nach der niederöste­rreichisch­en Landtagswa­hl hatte Landbauer alle politische­n Funktionen und auch die Mitgliedsc­haft in der Germania zurückgele­gt. Von der Staatsanwa­ltschaft war er als Zeuge einvernomm­en worden. Mit der Einstellun­g des Verfahrens stehe ihm die Rückkehr offen, sagte FPÖ-Landespart­eichef Walter Rosenkranz am Freitag. „Ich würde mich darüber freuen.“Wie man hört, soll Landbauer demnächst Klubobmann im Landtag werden. (red./APA)

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