Froomes Nachfolger in Spanien gesucht
Radsport. Titelverteidiger Chris Froome fehlt bei der 73. Vuelta, Anwärter auf seine Nachfolge gibt es zahlreiche. Allen voran Nairo Quintana und Richie Porte wollen sich rehabilitieren und das Rote Trikot nach Madrid bringen.
Ganz im Süden Spaniens, in Malaga, startet heute (18 Uhr, live, Eurosport) die 73. Auflage der Vuelta a Espan˜a. In Sachen Prestige kann die dritte Grand Tour des Jahres nicht ganz mit Giro d’Italia und Tour de France mithalten, bietet Enttäuschten der beiden anderen Rundfahrten jedoch in den kommenden drei Wochen die Möglichkeit zu einem versöhnlichen Abschluss. Titelverteidiger Chris Froome hat nach der Double-Jagd bei Giro (Gesamtsieg) und Tour (Platz drei) auf den VueltaStart verzichtet. Team Sky ist auch ohne Frankreich-Champion Geraint Thomas angereist und hat eigentlich keine Chance auf den fünften Gesamtsieg in Folge.
Die Anwärterschaft auf die Nachfolge von Froome ist in Spanien groß. Vor allem Nairo Quintana sinnt nach Platz zehn bei der Tour auf Wiedergutmachung, auch bei seinem Vuelta-Sieg 2016 ist er zuvor in Frankreich gefahren. Die neun Bergankünfte im Programm sind ganz nach dem Geschmack des Kletterspezialisten aus Kolumbien, zudem wird der 28-Jährige von einem starken Movistar-Team um Edelhelfer Alejandro Valverde unterstützt. „Das Ziel ist zu gewinnen“, betonte er. Quintanas Landsleute Miguel A´ngel Lo´pez (Astana) und Rigoberto Uran´ (EFDrapac) sind ebenfalls hoch einzuschätzen.
Richie Porte wechselte vor zwei Jahren von Sky zu BMC, um mehr Freiheiten zu haben, doch wie schon 2017 beendete auch heuer ein Sturz seinen Traum vom Tour-Sieg frühzeitig. Form und Fitness sind nach dem Schlüsselbeinbruch das große Fragezeichen, in Form ist der Australier mit seinen Kletter- und Zeitfahrqualitäten in jedem Fall ein Sieganwärter.
Ebenso wie der Italiener Fabio Aru, Vuelta-Gewinner von 2015, dessen Saison bislang überhaupt nicht nach Wunsch verlaufen ist. Den Giro gab er erschöpfungsbedingt auf, verzichtete zur Erholungszwecken auch auf die Tour
der Spanien-Rundfahrt startet heute mit dem Einzelzeitfahren in Malaga und führt über 21 Etappen und 3254 km bis ins Ziel nach Madrid (16. September). Titelverteidiger Chris Froome verzichtet auf ein Antreten.
gehen bei der diesjährigen Vuelta an den Start: Georg Preidler (Groupama), Lukas Pöstlberger (Bora), Hermann Pernsteiner (Bahrain) und Matthias Brändle (Trek). und möchte sich nun in Spanien auf großer Bühne zurückmelden. „Hier bin ich immer gut gefahren, deshalb ist die Vorfreude groß“, meinte Aru. Landsmann Vincenzo Nibali gibt nach einer bei der Tour erlittenen Wirbelverletzung sein Comeback. Dank vier Grand-TourSiegen erhielt er die Startnummer eins, für ihn steht jedoch weniger die Gesamtwertung als die Vorbereitung auf die WM in Innsbruck im Vordergrund. „Ideal wäre es, in der dritten Woche einige Etappen zu gewinnen“, so der 33-Jährige.
In Nibalis Bahrain-Team wird Hermann Pernsteiner die Helferrolle zuteil, wie auch Lukas Pöstlberger, Georg Preidler und Matthias Brändle in ihren Teams. „Eventuell bekomme ich auch Freiheiten für Spitzengruppen“, meinte Pöstlberger, der 2017 die Auftaktetappe des Giro gewonnen hat. (swi)