US-Manager kritisieren Einwanderungspolitik
Arbeitsmarkt. Konzernchefs sorgen sich in einem offenen Brief um Mangel an Fachkräften.
Chefs großer US-Konzerne wie Apple und Coca-Cola haben vor negativen Folgen der Einwanderungspolitik von Präsident Donald Trump für den US-Arbeitsmarkt gewarnt. In einem offenen Brief an Heimatschutzministerin Kirstjen Nielsen schrieben sie, nur wenige Familien würden in die USA ziehen, „wenn die Regierung sie jederzeit und fristlos, manchmal auch ohne Erklärung, wieder zur Abreise zwingen kann“. In Nielsens Ministerium ist auch die US-Einwanderungsbehörde beheimatet.
Die Zahl unbesetzter Stellen in den USA habe mittlerweile angesichts des Fachkräftemangels „historische Höchststände“erreicht, warnten die US-Manager. Dies sei der falsche Zeitpunkt, um Talenten den Zugang zum US-Arbeitsmarkt zu verwehren. Unterzeichnet wurde das Papier unter anderem von Apple-Chef Tim Cook, Coca-ColaChef James Quincey, dem Chef der Investmentbank J P Morgan Chase, Jamie Dimon, und IBM-Chefin Ginni Rometty.
Die Firmen gehören zum Business Round Table, einer Lobbygruppe, die die meisten der großen US-Unternehmen vereint. Der runde Tisch hatte in der Vergangenheit bereits Kritik an Trumps Einwanderungspolitik geübt, das Weiße Haus aber zum Beispiel für Steuersenkungen und den Abbau von Regulierungsvorgaben für die Wirtschaft gelobt.
Nun warfen die Unternehmenschefs unter anderem der Einwanderungsbehörde uneinheitliche Regeln vor, die schon dazu geführt hätten, dass Angestellten plötzlich eine zuvor auf Jahre erteilte Erlaubnis entzogen worden sei. In anderen Fällen sei die Erlaubnis für Ehepartner von legal Eingewanderten zurückgezogen worden. Die US-Regierung sollte nicht „mitten im Prozess die Regeln ändern“. (ag.)