Mit den nötigen Mitteln
Förderungen. Berufliche Weiterbildung ist oft nicht nur eine Frage der Motivation, sondern auch der Finanzen. Stipendien und andere Unterstützungen können helfen. Einige Beispiele.
Bei unserem Stipendium ist es unerheblich, ob jemand auf dem Arbeitsmarkt vermittelbar ist oder nicht. Ausschlaggebend dafür sind die Lebensumstände und die Talente“, sagt Silvia Hofbauer, stellvertretende Leiterin der Abteilung Arbeitsmarkt und Integration bei der Arbeiterkammer Wien. Sie spricht von dem Fachkräfte-Stipendium, für das man sich noch bis Ende 2018 bewerben kann. Voraussetzungen: 208 Wochen in einer arbeitslosenversicherungspflichtigen Beschäftigung innerhalb der letzten 15 Jahre und eine Qualifikation unter FH-Niveau. Außerdem muss die geplante Ausbildung mindestens drei Monate dauern, bei durchschnittlich 20 Wochenstunden.
Auf zu neuen Branchen
„Viele Frauen nehmen diese Möglichkeit wahr, wenn sie aus ihrem bisherigen Tätigkeitsfeld in Handel und Tourismus herauskommen wollen“, erzählt Hofbauer. Die Chancen, dieses Stipendium vom AMS ausbezahlt zu bekommen, stehen dann überaus gut, wenn man sich für eine Ausbildung in den Branchen Bau und Holz, Elektrotechnik und Metall, IT so- wie Gesundheit und Pflege entscheidet.
Auch das Controller-Institut vergibt aktuell Stipendien – für einschlägig Interessierte, die an speziellen Lehrgängen des Hauses teilnehmen wollen. In Partnerschaft mit dem „Industriemagazin“, der Unternehmensberatung Deloitte sowie dem Prüfungs- und Beratungsunternehmen EY werden jeweils vierstellige Beträge an die Bewerber ausgeschüttet. Die Lehrgänge umfassen Themen wie „Digital Leadership in Controlling & Finance“, „Certified M&A Manager“oder „Certified Tax Manager“.
„Das niederösterreichische Stipendiensystem soll die Innovationskraft im Land stärken. Berufstätige, die an tertiärer Fort- und Weiterbildung interessiert sind, spielen hierbei eine wesentliche Rolle“, sagt Martina Höllbacher, Leiterin der Abteilung Wissenschaft und Forschung des Landes Niederösterreich. Speziell für diese wurde das „Top Stipendium Karriere“geschaffen, damit sie ein Hochschulstudium absolvieren können. „In Absprache mit dem Unternehmen können Potenziale erkannt und Karrierechancen ausgebaut werden“, erklärt Höllbacher. Deswegen eine der Voraussetzungen für das Stipendium: ein aufrechtes Beschäftigungsverhältnis im Umfang von 20 Wochenstunden, schon vor Studienbeginn. Vom Akademiker bis zum Pflichtschulabgänger reicht die Palette der Kunden, mit denen es der Wiener ArbeitnehmerInnen-Förderungsfond Waff tagtäglich zu tun hat. Gefördert werden immer nur Teile von Maßnahmen im Rahmen des Bildungskontos, je nach Voraussetzungen zwischen 300 und 2000 Euro. „Für viele unserer Kunden erstellen wir Bildungspläne über mehrere Jahre. Das gibt ihnen einen Perspektive“, sagt Berater Thomas Kreuzeder. (dab)