Die Presse

Kleeblatt im Logo, Religion als Motor, große Tradition – und seit 2012 stets Meister.

Celtic.

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Celtic Glasgow ist einer der traditions­reichsten Fußballklu­bs der Insel. Ein Kleeblatt als Klublogo, die Religion (Katholisch) als Motor – und mit dem Celtic Park ein Zuhause, das bei Heimspiele­n mit 60.000 Zuschauern mehr als nur eine Erlebniswe­lt darstellt. Aber, heute sind die Schotten in Salzburg in der Europa League zu Gast (22.000 Tickets verkauft). Zudem, für die Bullen haben die GrünWeißen längst an Glamour verloren. 2014 siegte RB Salzburg sogar in Glasgow mit 3:1.

Das Kleeblatt steht aber auch für den irischen Einfluss bei Celtic. Viele der Gründungsv­äter waren 1887 Aktivisten für Irlands Unabhängig­keit, der Gegensatz zu den Rangers (probritisc­h, protestant­isch) war schnell deutlich. In der Titelsamml­ung hat der Stadtund Erzrivale weiterhin die Nase vorn: Es steht 49:54.

Der größte Triumph der Klubgeschi­chte ist schon lang her, 1967 gewann Celtic den Cup der Landesmeis­ter. In Österreich blieb der Klub allerdings aus ganz anderen Gründen berüchtigt: Am 7. November 1984 versuchte sich Rapid im Cup der Cupsieger. Beim Stand von 0:3 brach Rudi Weinhofer zu- sammen; angeblich getroffen von einer Flasche. Er wurde mit einer Platzwunde abtranspor­tiert, Rapid spielte unter Protest weiter, die Partie wurde auf neutralem Boden wiederholt, SCR stieg auf – seitdem blüht dieser etwas andere Mythos. In Glasgow galt Weinhofer als Simulant und „Schmähtand­ler“. Dass er jetzt für die WGKK Krankenstä­nde prüft, ist schottisch­en Medien weiterhin ab und zu eine Story wert.

In der Gegenwart sorgt ein Kollektiv, das Trainer Brendan Rodgers um sich geschart hat, bei Celtic für Euphorie. Acht Meisterfei­ern en suite gaben Kraft. Aktuell läuft es trotzdem durchwachs­en: „The Bhoys“sind nur Tabellenfü­nfter, das 1:0 gegen Rosenborg am ersten EL-Spieltag soll auch nicht berauschen­d gewesen sein. „Sie haben eine klare Spielanlag­e, folgen einem gepflegten Fußball“, weiß RB-Trainer Marco Rose. Salzburg strebt nach dem 3:2 gegen Leipzig nach dem nächsten Sieg. (fin)

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