Neuer Chef für RTR
Telekom. Klaus Steinmaurer wird neuer Regulator.
Beim Telekom-Regulator RTR kommt es zu einem Chefwechsel: Johannes Gungl, seit fünf Jahren oberster Regulator, muss gehen. Dies wurde ihm am Montag vom zuständigen Infrastrukturministerium Norbert Hofers telefonisch mitgeteilt. An seiner Stelle soll Klaus Steinmaurer kommen. Die Rochade soll allerdings nicht im Jänner 2019 erfolgen, also zum Zeitpunkt, zu dem Gungls Vertrag ausläuft. Vielmehr soll Gungl noch bis Mitte 2019 zur Verfügung stehen. Dann erst nämlich geht die sogenannte Cooling-off-Phase seines designierten Nachfolgers zu Ende. Der Vorteil dieses Timings: Gungl kann somit auch die 2019 startende Frequenzauktion für das 5G-Netz durchführen.
Steinmaurer arbeitete bis Mitte des Jahres bei der Deutschen Telekom. Er darf erst nach einem Jahr eine Regulatorfunktion ausüben. Davor war Steinmaurer Chefjurist bei T-Mobile. Bevor er zur Deutschen Telekom wechselte, war er in einer Anwaltskanzlei als Regulierungsexperte tätig.
Chef der RTR zu werden scheint so etwas wie ein Lebenstraum Steinmaurers zu sein: In der Vergangenheit soll er sich mehr- mals für den Job beworben haben. Seine guten Kontakte zur FPÖ dürften ihm diesmal jedenfalls nicht geschadet haben.
Was freilich absolut nichts über die Qualifikation Steinmaurers aussagt. Allerdings berichten Insider, dass das Hearing für den Job, das bereits im August stattgefunden hat, doch einigermaßen eigenwillig war: Die Kandidaten auf Herz und Nieren geprüft haben nämlich bloß zwei Personalberater, eine Mitarbeiterin des Generalsekretärs des FPÖ-Infrastrukturministeriums sowie der Chef des Beteiligungsmanagements im Ministerium. Fachleute waren beim Hearing nicht anwesend. Das liege daran, dass vorher schon eine Shortlist von Experten angefertigt worden sei, argumentiert man im Ministerium.
Die RTR hat vor allem die Aufgabe, Wettbewerb auf den Kommunikationsmärkten zu sichern. Sie wurde 2001 gegründet. Der aktuelle Chef, Johannes Gungl, war seinerzeit von SPÖ-Infrastrukturministerin Doris Bures installiert worden. Er wollte gegenüber der „Presse“zu seiner Abberufung nicht Stellung nehmen. (kor.)